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Ein Jahrzehnt geht zu Ende.
Ja! Denn erst 2021 ist der Beginn eines neuen Jahrzehnts. Und eventuell, vermutlich, der Beginn einer neuen Epoche der Menschheitsentwicklung, wenn man den Sterndeutern glauben darf.
Dieses Jahr wird in die Annalen eingehen als das Jahr des Ausbruchs der ersten Pandemie im digitalen Zeitalter. Diese Pandemie schaffte etwas, was bisher nichts anderes, keine Naturkatastrophe, keine politische Massnahme je geschafft hat: Sie verband die gesamte Menschheit miteinander; auf eine perverse Weise. Denn überall auf der Erde, in Australien, Südostasien, im nahen Osten, in Mittel-, Süd- und Nordamerika, in Afrika und Europa – überall sind die Menschen völlig unabhängig von ihrer persönlichen Einstellung zum Virus oder den Massnahmen gleichermassen betroffen.
Welche Auswirkungen das auf die Kultur hat, ist noch lange nicht abzusehen. Klar ist aber, dass diese Wirkung sehr tiefgreifend ist.
Wie ich die Corona – Pandemie erlebe
Auch mir hat dieses Jahr viele Änderungen gebracht.
In Umkehrung des bekannten Sprichwortes sage ich: „Wo viel Schatten fällt, ist auch viel Licht. Ohne Licht kein Schatten!“
Spaltung
In meinem Umfeld habe ich sehr stark die Spaltungskraft der Corona Pandemie wahrgenommen. Das scheint zunächst negativ, aber ist es das wirklich? Für mich heisst das, mich von einigen Menschen, denen ich bisher aus Loyalitätsgründen verbunden war, deutlich zu distanzieren. Aufgrund alter Verpflichtungen hielt ich jahrelang Kontakte aufrecht, die mir nicht wirklich guttaten. Aber nun sind diese Altschulden getilgt, und ich kann mich befreien. Das ist die sehr lichte Seite dieser Spaltung! Mit anderen, teils „uralten“ Bekannten bzw. Freunden, bei denen es durch das Leben eine gewisse Entfremdung gegeben hatte, bin ich näher zusammengerückt.
Chaos und Demut
Eine zweite Lehre durch Corona ist spätestens seit dem Sommer immer deutlicher geworden: Die Kontrolle, die wir glaubten, über das Leben zu haben, ist eine totale Illusion.
Corona macht sich lustig über die ungeheuren wissenschaftlichen Fortschritte, die die Menschheit in den letzten Jahrhunderten gemacht hat. Corona lacht uns aus, wenn wir planen. Und denken: Wenn Plan A schiefgeht, dann eben Plan B. Und wenn das auch schiefgeht, gibt es noch C. Das funktioniert plötzlich nicht mehr.
In dieser Hinsicht erinnert Corona mich daran, was ich auf meiner ersten Indienreise lernte. Das war eine Ayurvedastudienreise unserer kleinen finnischen Studentengruppe nach Kerala; organisiert von einem kleinen Spezialreisebüro. Natürlich perfekt organisiert!
Schon beim Einchecken in Helsinki gab es die ersten Zwischenfälle: auf einigen Tickets waren die Vornamen fehlerhaft; damit ungültig; in aller Eile mussten neue Tickets organisiert werden. Es war ein Wettlauf mit der Zeit. Würden alle den Flug erreichen? Endlich waren alle am CheckIn, da gab es die nächste unerwartete Situation, diesmal für die ganze Gruppe: Unser Gepäck konnte nicht durchgecheckt werden bis Trivandrum; wir würden in Delhi alles neu einchecken müssen.
Für den alten Flughafen in Delhi gibt es nur ein Wort: Chaos. – Nachdem wir endlich den CheckIn Schalter für den nächsten Flug gefunden hatten, stellte sich raus: Es gab keinen Weiterflug für uns; irgendwas war bei der Buchung schief gelaufen. Anruf beim örtlichen Reisebüro. Wir wurden zu einer anderen Fluglinie geschickt. Auf dem Weg stellten zwei Mitreisende fest, dass ihr Gepäck weg war. Allmählich brach Panik aus. Einige suchten ihr Gepäck, andere bemühten sich um den angekündigten Flug. Das Gepäck tauchte auf, aber Weiterflüge gab es auch bei der nächsten Fluglinie nicht. Nach 3 Stunden und zig Telefonaten Beschluss zur Übernachtung in Delhi, also Hotelsuche … So ging es weiter, nach einer sehr kurzen Nacht im eiskalten Hotel wurden uns noch mehrere Flüge angekündigt, die dann doch nicht gingen, bis wir dann am Spätnachmittag endlich einen Flug nach Chennai bekamen, was einen weiteren Flug zum Ziel Trivandrum bedeutete. Dort, so war versprochen, war aber der Weiterflug nach Kerala gebucht, ganz sicher! In Chennai gab es dann grosse Probleme mit dem Zoll, wieder war unsicher, ob wir den Flieger zur letzten Etappe erreichen würden. Wie durch ein Wunder klappte es. Unsere Erleichterung, als wir mehr als 24 Stunden später als geplant endlich auf dem Boden von Kerala, „Gottes eigenes Land“ standen, kannte keine Grenzen. Die Tatsache, dass der versprochene Bus nicht da war, uns zu unserem 8o km entfernten Ziel zu bringen, auch keinerlei Telefonverbindung zustande kam, konnte schon niemanden mehr aus der Ruhe bringen.
Schon in Delhi hatte mein Ayurvedalehrer gesagt:
„Das ist Indien. Man liebt es oder hasst es. Indien verlangt Demut! Man kann Pläne machen; aber nicht erwarten, dass sie in Erfüllung gehen. In Indien kommt man nur zurecht, wenn man hingegeben ist an das Hier und Jetzt und offen für das, was die Situation bietet und innerlich beweglich ist.“
Ich liebe Indien. Ohne diese Demut, die mich diese erste Reise nach Indien gelehrt hat, hätte ich vielleicht nicht so gelassen reagiert auf die Änderungen, die Corona und die daraus resultierenden Massnahmen uns auferlegte:
Herrscher bin ich nur über mich selbst; nicht über die Situation.
Klarheit
Vor allem habe ich der Corona Pandemie Klarheit zu verdanken!
In meinem Privatleben stand ich jahrelang vor einer schwierigen Entscheidung. Ein Coaching im letzten Jahr half mir, einen Entschluss zu fassen; wobei aber etliche Fragen offen blieben. Die plötzlich durch Corona veränderte Situation brachte den blinden Fleck im Coaching zutage; ich erkannte glasklar, warum so viele Fragen offen geblieben waren. So half Corona mir, nun endlich die richtige Entscheidung treffen zu können!
Auch für Hauptsache herzbewegt gewann ich sehr viel Klarheit in diesem Jahr.
Coronabedingt blieben dieses Jahr die Kunden in meiner Vor-Ort-Praxis weg und diverse Freelancerjobs fielen aus, wodurch ich erheblich mehr Zeit für längst geplante, bisher aus Zeitmangel nicht realisierte Projekte hatte.
Versuch und Irrtum
Im Sommer launchte ich meinen ersten grossen Online Kurs zum Thema Hochsensibilität und Beziehung. Der Kurs war klassisch aufgebaut mit Einteilung in Module, viel Arbeitsmaterial, begleiteter Facebookgruppe sowie wöchentlichem Gruppencoaching. – Der Kurs fand mangels Interesse nicht statt. Dafür erhielt ich aber sehr aufschlussreiche Nachrichten von meinen treuen Lesern, die mir klar machten, dass dieses klassische Kursformat für sehr viele Hochsensible nicht kompatibel ist.
Ich nahm diese Lehre dankbar an, plante neu, und konzipierte dann im Spätherbst einen kleinen Selbstlernkurs zum Thema Umgang mit Reizüberforderung. Diesmal kam es gar nicht bis zum Launch! Bei der technischen Umsetzung und Präsentation ergaben sich so hohe technische Hürden, dass ich, um den Kurs zu präsentieren, hätte einen Kurs belegen müssen. Ich fühlte mich wie in einem Spiegelsaal und beschloss: Stopp. So nicht!
Denn parallel hatte ich im selben Zeitraum andere Erfahrungen: Eine Netzwerkkollegin fragte, ob ich als Co-Autor ein Kapitel über Bachblüten zu ihrem geplanten Buch Stärke dein Immunsystem schreiben wolle. Na klar wollte ich, und dieses Projekt gab mir den Schubs, endlich meine eigenen Buchprojekte voran zu bringen. So erschien dann im Spätherbst mein erstes Buch Hochsensible Kinder und Jugendliche.
Die Erfahrung meines ersten E-Books brachte zwei Lehren mit sich: Aus Textdateien ein Ebook oder ein Taschenbuch zu erstellen, ist technisch ein Kinderspiel – verglichen mit einem Onlinekurs. Dieser Technikkram ist mir so zuwider, aber ich liebe es, zu Schreiben. Die Arbeit am Buch war zutiefst befriedigend.
Dabei kippte dann gleich noch ein anderes, lange geplantes Projekt: Der Mitgliedsbereich für hochsensible Naturheilkunde. Entstanden war die Idee aus dem Gedanken, den Naturheilkundebereich von meinen Hauptthemen um Hochsensibilität und Beziehung und Traumata völlig abzugrenzen. Die Erfahrung war dieselbe wie beim Buch und beim Kurs: Nachdem ich mit grosser Begeisterung und viel Liebe jede Menge Inhalte erstellt hatte, verbrachte ich viele Wochen mit der technischen Einrichtung eines eigenen Mitgliederbereichs. Als dann alles stand, wurde mir klar, dass der technische Teil fortlaufend hohen Einsatz und Zeitaufwand erfordern würde und kaum noch für etwas anderes Zeit lassen würde.
Und was war sonst noch?
Blogbeiträge
12 Blogbeiträge habe ich in diesem Jahr veröffentlicht; dieser hier ist der 13. Im Vordergrund standen die Themen um
Corona
Hochsensibilität vs Narzissmus in der Gesellschaft
Traumata
Toxische Beziehungen und Traumata
Die innere Urgrossmutter – Traumata der Ahnen
2 Beiträge zum Thema
Mut, Ziele verwirklichen
Lebe deinen Traum (Dieser Beitrag wurde in das Buch aufgenommen: Was will ich wirklich im Leben)**
Wie entsteht ein Schmetterling
und schliesslich 3 Beiträge über
Hochsensibilität allgemein und Kinder/ Familie
Synästhetiker (Dieser Beitrag ist aus meinem Buch Hochsensible Kinder und Jugendliche) *
Hochsensibel Weihnachten feiern
Weniger Stress durch Bachblüten (Dieser Beitrag erschien 2019 im Mocca – Onlinemagazin)
Erfolge oder Misserfolge?
Ob die oben beschriebenen Erfahrungen als Erfolg oder als Misserfolg gewertet werden, liegt im Auge des Betrachters, oder auf neudeutsch: am Mindset.
Für mich war das Jahr sehr erfolgreich!
Ich hatte Zeit, vieles auszuprobieren. Ich sehe jetzt Vieles klarer: was geht, was nicht gut geht, wie ich weiter mache. Das finde ich wunderbar, dafür bin ich dankbar.
„Beurteile einen Tag nicht danach, welche Ernte Du am Abend eingefahren hast, sondern danach, welche Saat Du gesät hast.“ Robert Louis Stevenson
Spirituelle Naturheilkunde
Nicht zuletzt gab mir die Corona- Situation Gelegenheit, mich den ganzen Sommer ausführlich mit meinen geliebten Wildpflanzen zu beschäftigen. Mit einigen alten Bekannten beschäftigte ich mich intensiver und stellte mit ihrer Hilfe erstmalig Tinkturen und Essenzen her: Tinktur aus Schöllkraut, Gundermann, Löwenzahn, Schafgarbe, Weissdorn und Spitzwegerich!- den ich zu meiner Riesenfreude zum ersten Mal überhaupt hier fand. – Der Weissdorn und ich hatten es immer schwer miteinander. Das Herstellen der Essenz war eine Annäherung; ich weiss ja um seine Eigenschaften und bemühe mich schon seit Jahren, mich mit ihm anzufreunden. Und siehe da, beim Sammeln der Beeren zeigte er mir seine enge Verwandtschaft mit der Wildrose, einer wichtigen Bachblüte.
Auch einige Ölauszüge stellte ich wieder her: Ringelblumenöl, Wildrosenöl, Gundermannöl.
Blütenessenzen nach Dr. Bach stellte ich her aus Ringelblumen, Rotklee, Gundermann, Krokus, Schafgarbe, Riesenknöterich und Strandkamille. Der Krokus forderte mich wenige Tage vor Ostern auf, mit ihm zu arbeiten, und berichtete mir viel. Der Riesenknöterich ist eine neue Bekanntschaft. Eine neue Bekannte ist auch die Strandkamille, die mir so viel erzählte, dass ich mich sofort mit ihr anfreundete. Einige alte Freunde lernte ich noch inniger kennen; die Schafgarbe und die Ringelblume teilten mir einige neue Geheimnisse mit.
Zudem sammelte ich eine Riesenmenge Kräuter und trocknete sie als Nahrungsmittelergänzung im Winter, auch für die Hunde.
Wenn ich diese Ernte betrachte; die vielen Gläser mit getrockneten Kräutern, die Flaschen mit Tinkturen und Essenzen, quillt mein Herz über vor Dankbarkeit für all die wunderbaren Pflanzenwesen, die ich noch besser kennenlernen durfte und die mich zur Zusammenarbeit einluden!
Und wie geht’s weiter?
Themen statt Pläne
Hochsensibilität und Beziehungen sowie Hochsensibilität und Traumata wird weiter Hauptthema sein.
Deutlicher als bisher werden spirituelle Aspekte mit einbezogen – auch das ist eine Erkenntnis, die ich Corona zu verdanken habe. (Mehr dazu im Blogbeitrag „Hochsensibel und spirituell“, der noch auf seine Fertigstellung wartet.) Sicher wird es weiter Blogbeiträge geben; ansonsten will ich Bücher zu der Thematik schreiben; evtl. auch Kurse in Buchform veröffentlichen.
Ein weiteres Thema, das ich mehr in Hauptsache herzbewegt integrieren möchte, ist die spirituelle Naturheilkunde. In welcher Form, wird sich zeigen.
Selbstverständlich werde ich auch weiter als Coach und Berater tätig sein für sensible Menschen in Lebenskrisen.
Träume
Was ich mir von Herzen wünsche, ist ein Online-Netzwerk von hochsensiblen Kleinstunternehmern, die mit ihren Diensten oder Produkten anderen Menschen helfen.
Ein weiterer Traum ist, gemeinsam mit anderen hochsensiblen Kleinunternehmern ein eigenes Online-Magazin herauszubringen.
Falls du selbst Kleinunternehmer bist und dich angesprochen fühlst, nimm gerne Kontakt zu mir auf!
Zum Schluss: Ich habe von erstaunlich vielen Menschen gehört, dass dieses chaotische Coronajahr für sie ein ganz tolles Jahr war; zwei Frauen meinten gar, es war das beste ihres Lebens! Ich würde mich sehr freuen, wenn du dein Jahresfazit in das Kommentarfeld schreiben magst.
Und nun wünsche ich dir, mir, allen Menschen und allen fühlenden Wesen ein
Frohes Neues Jahr!
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