Lebe deinen Traum

Lebe deinen Traum!
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Jutta AdministratorKeymaster
Mein Name ist Jutta Jorzik-Oels, als Berater und Coach bin ich spezialisiert auf Hochsensibilität. Ich helfe hochsensiblen Menschen in Krisensituationen.

Dieser Artikel ist ein Beitrag zur Blogparade: „Was will ich wirklich im Leben? – Mein schönes Leben“

von  Sandra Liane Braun.

 

Du hast vermutlich schon von dem Bestseller gehört: „Fünf Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“, in welchem eine Palliativpflegerin über ihre Gespräche mit Menschen kurz vor dem Tod schreibt. An erster Stelle wird dort genannt:

Nicht das eigene Leben gelebt zu haben.

Sein Leben nicht zu sehr nach anderen auszurichten, sondern nach den eigenen Vorstellungen und Wünschen gestalten – das ist tatsächlich schwieriger, als es klingt.

Das gilt in besonderem Mass für Hochsensible.

Nicht weil viele Hochsensible dazu neigen, die eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen.

Nein – sondern weil die gesellschaftlichen Normen von neurotypischen Menschen für Neurotypen gemacht sind.

Der ganz normale Alltag mit seinen Anforderungen verlangt in aller Regel von hochsensiblen Menschen, sich selbst zu verleugnen.

Der fortwährende Versuch von Kindheit an, diesen Anforderungen zu genügen, ist ein Hauptgrund dafür, dass so viele Hochsensible ihre Hochsensibilität als Schwäche erleben und darunter leiden.

 

Was bestimmt dein Leben: Deine Stärken – oder deine Schwächen?

Hochsensibilität ist eine wunderbare Gabe, ein Geschenk der Natur! Ein hochsensibler Mensch hat besondere Begabungen und Stärken. Aber wie alles in der Welt haben diese Talente auch ihre Kehrseiten. Beim Versuch, sich anzupassen; sprich sich so zu verhalten wie die meisten Mitmenschen, treten diese Kehrseiten gnadenlos in den Vordergrund.

Wie zum Beispiel:

  • grösseres Bedürfnis nach Ruhepausen und Rückzug
  • Konzentrationsprobleme und Überforderung in sehr lauter oder unruhiger Umgebung
  • geringere Stresstoleranz
  • Probleme, sich abzugrenzen gegen die Emotionen anderer
  • häufige Unverträglichkeit von äusseren Faktoren wie Klimaanlage, Licht von Leuchtstoffröhren oder Duftstoffe

Wenn du es zulässt, dass diese Eigenschaften deinen Alltag bestimmen, ist dein Leben vermutlich eine einzige Überforderung. Dann ist es nur eine Frage der Zeit, wann du in eine Depression rutschst oder in einen Burn-out.

Was du dagegen tun kannst?

Handle nach dem Grundsatz „Die Energie folgt der Aufmerksamkeit“. Betrachte deine sogenannten Schwächen von der anderen Seite: Was für Begabungen verstecken sich dahinter?

  • Überforderung in unruhiger Umgebung : Vertiefte Wahrnehmung, auch von kleinsten Einzelheiten führt zum Erkennen grösserer Zusammenhänge
  • Grösseres Bedürfnis nach Rückzug und Ruhe sowie Konzentrationsprobleme in wuseliger Umgebung: Tiefere und intensivere Verarbeitung von Wahrnehmungen, dadurch mehr Erkenntnisse und ganz neue Lösungsansätze
  • Probleme, sich abzugrenzen: Empathie und Mitempfinden sowie das Sich-Verbunden-fühlen mit anderen ermöglicht, hinter die Fassaden zu schauen; die Qualitäten der anderen zu erkennen.
  • Körperliche Unverträglichkeiten: Sind ein Messwerkzeug für Qualität und ermöglicht, gesundheitsschädliche Stoffe zu identifizieren.
  • Dasselbe gilt für Stress: Dein Körper schlägt nur schneller Alarm und schützt so vor langfristigen Wirkungen, die allerdings bei allen Menschen eintreten.

Mach dir deine Stärken bewusst! Du hast ganz wunderbare Begabungen, die dich von anderen Menschen unterscheiden. Darüber kannst und sollst du dich glücklich schätzen!

 

deine Stärken

 

Wenn du bisher eher auf deine scheinbaren Schwächen fokussiert warst, wirst du dich vielleicht einige Wochen daran gewöhnen müssen, dir deine Stärken bewusst zu machen. Doch diese Änderung deiner Denkweise hat schon eine Wirkung: Statt dich kleinlaut zu entschuldigen dafür, dass du dir schon zum 3. Mal heute deine kleine Auszeit nimmst, bestehst du selbstbewusst und selbstverständlich darauf – schliesslich profitiert dein Umfeld ja von deinen Fähigkeiten.

 

Leben statt Überleben

Der nächste Schritt ist, von dieser Warte aus deinen Alltag unter die Lupe zu nehmen. Wo fordert er zu viel und schwächt dich?  (Ich empfehle mein Listensystem: Lege eine Liste an, teile privat und beruflich notiere alles, was dir einfällt, in Spalten farblich sortiert nach „ganz wichtig“, „mittel“ und „auch noch“).

Was muss sich ändern, damit ab jetzt deine Stärken zur Geltung kommen? Arbeite die Liste durch, schreibe zu jedem Punkt deine Idealvorstellung.

Und wenn dabei rauskommt, dass du dein ganzes Leben total auf den Kopf stellen musst? Die Stadtwohnung tauschen gegen ein einsames Häuschen mitten im Wald; Arbeitszeit reduzieren auf 24 Wochenstunden,  ein ganz anderer Beruf, auswandern nach Portugal oder Thailand?

Denkst du jetzt „Um Himmels Willen“? Neuer Beruf, Ortswechsel, Scheidung??? Das geht doch nicht…..

Nimm einen Moment Abstand und betrachte dein Leben aus der Zukunft: Auf was für ein Leben möchtest du gerne zurückblicken?

 

Verwirkliche deine Träume!
Verwirkliche deine Träume!

 

Was wäre, wenn…

… wenn du ein Leben führen würdest ohne „ich muss aber“. Ein Leben, in dem du nicht den grössten Teil des Tages funktionieren musst und dich ständig selbst verleugnen musst.

Wenn du stattdessen leben kannst, wie du es dir schon lange erträumt hast.

Geht nicht? Lass dich nicht beirren! Geht nicht gibts nicht!

Was hält dich davon ab, deinen Lebenstraum umzusetzen?

Lass mich raten: Geld. Verbindlichkeiten. Angst.

Das sind Steine auf dem Weg. Steine kann man wegräumen. Oder man kann drüber weg steigen.

Verbindlichkeiten – wie zum Beispiel die alten, pflegebedürftigen Eltern – sind ein Felsblock, wenn du auswandern willst. Aber vielleicht hast du andere Träume, die sich damit vereinbaren lassen?

Geld – Wovon sollst du die Brötchen für dich und die Kinder kaufen, wenn du deine Arbeitszeit um die Hälfte reduzierst; oder ein neues Studium beginnst?

In der Tat solltest du den Faktor Geld nicht unterschätzen. Allerdings auch nicht überschätzen!

Der Hauptwert des Geldes besteht in der Tatsache, dass man in einer Welt lebt, in der es überbewertet wird. (Henry Louis Mencken)

 

Was zählt im Leben?

Dein Traumleben braucht eine materielle Basis. Aber wieviel Geld brauchst du wirklich zum leben? Wo kannst du finanzielle Abstriche machen, auf was kannst du verzichten? Die meisten Menschen brauchen sehr viel weniger, als sie glauben.

Du bist auf Sicherheit bedacht und scheust das finanzielle Risiko, das du mit der Verwirklichung deines Traums eingehen würdest? – Überlege, was schlimmstenfalls passieren könnte.

Wenn du ehrlich bist, geht es nicht um die nackte Existenz, – denn die ist in unserer Zeit und unserer Welt niemals wirklich gefährdet – sondern um Besitzstandswahrung. Wie sehr hängst du an deinem Besitz? Macht das Haus, das du evtl. aufgeben musst oder verlieren kannst, dich glücklich?

Ich weiss nicht, wieviele Menschen des Geldes wegen ihren Lebenstraum nicht verwirklichen. Aber ich habe im Laufe meiner Beratungstätigkeit sehr viele Menschen getroffen, die sich wegen der Besitzstandswahrung Jahre; ja Jahrzehnte nicht aus allerschwierigsten Lebensumständen gelöst haben. Die es eher in Kauf genommen haben, regelmässig misshandelt zu werden, als die Villa aufzugeben.

Lass dich nicht vom Faktor Geld an der Verwirklichung deines Traumes hindern! Das meiste regelt sich mit der Zeit und findet sich. Und: Im allerschlimmsten Fall gehst du zurück in den ungeliebten Job.

 

Was ich will, das kann ich; ich fürchte mich vor nichts
Was ich will, das kann ich; ich fürchte mich vor nichts

 

Was ich will, das kann ich

Angst ist ein mächtiger Gegner auf dem Weg, seine Träume zu verwirklichen.

Träume kommen aus dem Herzen. Deine Herzenswünsche haben ganz viel mit deinen innersten Zielen zu tun, mit denen du auf diese Erde gekommen bist. Angst dagegen kommt aus dem „Bauchhirn“; das hat im Gegensatz zu den höheren Zielen des Herzdenkens mit dem Ego, den Trieben, dem sog. Reptiliengehirn zu tun. Im Bauchhirn wirken uralte Muster, die vor Millionen Jahren notwendig waren, um uns vor Gefahr zu warnen.

Angst ist oft hinterhältig und zeigt sich nicht, sondern versteckt sich hinter sachlichen, kognitiven Argumenten, die sie als Hindernis vorschiebt; wie beispielsweise Geld und moralische Verpflichtungen.

Aber was tun gegen die Angst?

Eine der schönsten Mutmachgeschichten ist das Märchen vom Trommler: Ein junger Trommler wollte einer Königstochter helfen, die in der Gewalt einer bösen Hexe war.

„Helfen kannst du mir nur, wenn du auf den Glasberg steigst und mich aus der Gewalt der Hexe befreist. Aber zu dem Glasberg kommst du nicht, und wenn du auch ganz nahe daran wärst, so kommst du nicht hinauf.“ – „Was ich will, das kann ich,“ sagte der Trommler, „ich habe Mitleid mit dir, und ich fürchte mich vor nichts. Aber ich weiß den Weg nicht, der nach dem Glasberg führt.“ – „Der Weg geht durch den großen Wald, in dem die Menschenfresser hausen,“ antwortete sie, „mehr darf ich dir nicht sagen.“ Darauf hörte er, wie sie fortschwirrte. Bei Anbruch des Tages machte sich der Trommler auf, hing seine Trommel um und ging ohne Furcht geradezu in den Wald hinein……….

Lies weiter: Der Trommler, wie der Trommler im Wald laut trommelte, um die Menschenfresser zu wecken! – In den alten Volksmärchen ist viel Weisheit verborgen; für viele Probleme zeigen die Märchenbilder Lösungsansätze. Die Aussage dieses Märchens ist:

Was ich will, das kann ich! Und ich fürchte mich nicht vor dir, Angst.

 

Sprung ins kalte Wasser
Sprung ins kalte Wasser

 

Meine Träume

Genau auf den Tag genau, heute vor 23 Jahren, am 5. September 1997, ging einer meiner grössten Lebensträume in Erfüllung!

Da kam das Schiff mit mir, mit Kindern und mit Sack und Pack, in Helsinki an. Mein Wunschtraum, in Finnland zu leben, war Wirklichkeit geworden! Wie dieses Leben genau aussehen würde, wovon ich leben würde, wusste ich nicht. Die einzige Sicherheit war eine kleine Wohnung, die auf uns wartete. Alles andere würde sich ergeben. Und so war es. Oft ganz anders, als ich mir ausgemalt hatte.

Den Wunsch, aus dem dunklen Deutschland wegzugehen, hatte ich schon als Jugendliche. Als ich Finnland in einem Urlaub kennenlernte, wurde daraus ein konkreter Traum. Bis zur Umsetzung vergingen dann 10 Jahre. Warum so  eine lange Zeit?

Nun, zunächst gab es Verbindlichkeiten. Obwohl ich heute sage: Das hatte meine Angst sich gut ausgedacht und heimtückisch angebliche Verbindlichkeiten vorgeschoben.  Dann aber gab es gleich zwei Mal eine überraschende Wendung, und ich verwirklichte in diesen Jahren zwei andere Lebensträume, die bis dahin eher schemenhaft in meinem Herzen gelebt hatten. Als das erledigt war, fing ich zu packen an.

Ob ich diesen Schritt je bereut habe? Nie! Zwar habe ich in den letzten 23 Jahren öfter gedacht: Oh Gott, wenn ich DAS vorher gewusst hätte, hätte ich das nicht gewagt. Und ich habe mich auch gefragt, wie mein Leben verlaufen wäre, wenn ich es nicht gewagt hätte. Besser, schlechter? Ganz anders jedenfalls.

Eins aber steht fest: Wenn ich am Ende meines Lebens zurückschaue, kann ich aus voller Überzeugung sagen: Ich habe meine Lebensträume verwirklicht.

 

Lebe deinen Traum!

So. Und was ist nun mit dir?

Pack deinen Rucksack, und dann:

Lass das Seil los, das dich an das Alte bindet, was nicht deins ist. Spring! Spring los und lande in deinem Traum-Leben!

Mehr zum Thema in meinem Grundlagenwerk über Hochsensibilität:

Wenn du Unterstützung brauchst, um deinen Lebenstraum zu verwirklichen, helfe ich dir gerne! Sieh dir meine Angebote an uoder schicke eine Mail!

7 Gedanken zu „Lebe deinen Traum

  1. Liebe Jutta,
    es war vermutlich an der Zeit, über Deinen erfüllten Lebenstraum „Finnland“ zu schreiben… das Datum hat mir gerade Gänsehaut gemacht 🙂

    Ich verstehe Deinen Artikel mit Haut und Haar und spüre beim Lesen, wie lebensverändernd es für mich war, als ich „durch Zufall“ von Hochsensibilität/-sensitivität erfahren habe. Endlich habe ich mein Leben verstanden. Das war ein wichtiger Teil in meiner weiteren Entwicklung. Heute bin ich sehr achtsam mit mir und meinen Bedürfnissen. Auch sehe ich die vielen Stärken, die meine Kunden stets erleben dürfen und oft ziemlich von den Socken sind 😉

    Herzlichen Dank für Deinen Artikel zu meiner Blogparade und dass Du unseren Lesern zeigst, wie Träume verwirklichen funktionieren kann.

    Liebe Grüße nach Finnland
    Sandra

    PS:
    Mein Lieblingssatz: „Zufall ist was fällig ist“.

    1. Danke für Dein Feedback, Sandra!
      Deinen Kommentar zu lesen, hat mir jetzt Gänsehaut gemacht! – Beim Anschauen Deiner Website habe ich mich tatsächlich gefragt, ob Du wohl hochsensibel bist.
      Herzbewegte Grüsse, Jutta

  2. Liebe Jutta,
    ich gehöre ja auch zur Spezies der Hochsensiblen und habe diese Tatsache mehr als einmal verflucht. Erst als ich mir bewusst geworden bin um was für ein großes Geschenk es sich dabei handelt konnte ich sie in Dankbarkeit annehmen. Heute ist sie eine der größten Stärken, denn sie führt mich immer wieder zu mir und meinen Bedürfnissen zurück. Schön, dass wir gemeinsam am Projekt „Mutmach-Geschichten für Dich“ von Sandra Liane Braun teilgenommen haben.
    Alles Liebe
    Annette

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