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Viele Hochsensible leiden unter ihrer hochsensiblen Veranlagung. Der Grund dafür ist oft die Überforderung durch Sinnesüberreizung und das hohe Bedürfnis nach Rückzug und Ruhe, aber mehr noch die Wahrnehmungen von fremden Gefühlen und Gedanken – vor allem der negativen.
Das Wahrnehmen des Leidens der anderen ist vermutlich die unangenehmste Begleiterscheinung einer Besonderheit von Hochsensiblen: Das “offenere” Herzchakra und das Herzdenken.
siehe auch Hochsensibilität und Herzdenken
Ich glaube, dass genau hier eine wichtige Aufgabe für Hochsensible liegt: Den Schmerz und das Leiden anderer Wesen wahrzunehmen, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen. Denn so lange die Leiden der Natur gar nicht wahrgenommen werden und kein Bewusstsein dafür entsteht, gibt es keinen Grund, etwas zu ändern.
Viele, viele Bäume leiden. Sie leiden daran, dass sie kaum noch eine Rolle spielen für die Menschen. Sie trauern, dass heutzutage kaum noch Kinder in ihnen klettern, schaukeln, Baumhäuser bauen. Sie möchten teilhaben am Leben der Menschen, nicht nur am Leben der Eichhörnchen und Vögel, die in ihnen leben. Sie wünschen, dass mehr Menschen zu ihnen kommen, ihnen zuhören, mit ihnen kommunizieren; dass es vielleicht wieder Dorfbäume gibt, unter denen man sich versammelt.
Das Wasser leidet, weil es lediglich als flüssiges Element betrachtet wird, und nicht als Quelle und Träger der Lebenskraft. Für das Leiden der Tiere ist das Bewusstsein in den letzten Jahrzehnten zwar gewachsen, aber noch nicht annähernd ausreichend.
Ich fühle mit allen, weil ich bin
In Abwandlung an die Aussage von Descartes „Cogito ergo sum“ kann man für das Sein, das Selbst-Empfinden hochsensibler Menschen sagen: Omnia sentio, ergo sum – ich fühle mit allen, also bin ich. Hochsensible Menschen haben die Gabe, die Gefühle und das Leiden anderer Geschöpfe wahrzunehmen.
In dieser Gabe liegt eine riesige Chance zur Veränderung!
Denn wenn durch die hochsensiblen Wahrnehmungen in all denen, die diese Gabe (noch) nicht haben, das Bewusstsein für die Leiden der Natur geweckt wird, können die Menschen wieder eine echte Beziehung zu den Wesen der Natur und letztlich auch zu den Mitmenschen herstellen.
In Beziehung zu treten, heißt aber nichts anderes, als sich der Liebe zu öffnen!
Damit ist ein kleiner, aber wichtiger Schritt auf dem Weg in eine neue, herzbewegte Kultur getan.
Der Kampf ums Herz
Der Philosoph und Schriftsteller Ernst Wiechert, der sich gegen die Nationalsozialisten stellte und im KZ Buchenwald inhaftiert war, erkannte:
“Nur wer die Herzen bewegt, bewegt die Welt”
Dass sehr unterschiedliche geistige Mächte die Herzen bewegen, erleben wir seit einigen Jahren sehr deutlich.
Gerade jetzt sind spüren wir vor allem die Wirkung derjenigen Mächte, die ein starkes Angstfeld über die Menschen legen.
Angst ist das kosmische Gegenbild der Liebe! Liebe öffnet das Herzchakra, macht das Herz weit. Angst zieht es zusammen, schränkt die Wahrnehmung ein; andere Gefühle sind kaum möglich. Damit wirken diese Mächte der Entwicklung einer spirituellen Kultur der Liebe entgegen.
Eine zweite Macht, deren Wirkung gerade deutlich sichtbar ist, sät Hass und Zwietracht unter den Menschen und versucht, die Spaltung der Gesellschaft zu einer unüberbrückbaren Kluft zu erweitern.
Wieder andere, der Menschheit nicht wohlgesonnene Mächte versuchen, die Menschen in die Isolation zu treiben. Da aber der Mensch im Grunde ein soziales Wesen ist, führt diese Isolation bei sehr vielen zu einer Depression. In einer akuten Depression fühlt der Mensch nichts mehr; die Krankheit erscheint wie ein Selbstheilungsversuch der Seele, die den Schmerz und die Trauer nicht mehr erträgt. Ein depressiver Mensch fühlt keine Trauer, keine Angst, keine Freude, keine Liebe – er ist völlig taub für alle Gefühle.
Die Macht der Liebe
Liebe ist ihrer Natur nach kein Gefühl, das aus uns heraus entsteht. Zwar gilt das in gewisser Weise für alle Gefühle – wir können kein Gefühl in uns erzeugen, das nicht als Idee in der geistigen Welt vorhanden ist. Dennoch hat die Liebe einen besonderen Stellenwert.
Liebe ist der Ursprung allen Seins. An dieser reinen Liebe teilzuhaben, bedeutet, zu lieben. Nicht diesen oder jenen, und diese und jene nicht. Sondern einfach Liebe zu empfinden. *
Aus der Liebe wächst die Erkenntnis. Denn Liebe, reine, universelle Liebe, ist eng verbunden mit der Wahrheit. Die vielleicht wichtigste Wahrheit ist, dass alles Lebendige miteinander verbunden ist.
Was immer du tust, wie du denkst und fühlst, hat eine Wirkung auf alle lebenden Wesen! Umgekehrt versetzt das Bewusstsein, mit jedem Lebewesen, jedem einzelnen Grashalm verbunden zu sein, uns in den Zustand der Liebe. An dieser Liebe teilzuhaben, sie wahrzunehmen, führt zu tiefen Glücksgefühlen, unvorstellbarer Freude und absolutem Frieden.
Das Erkennen des Nicht-getrennt-seins ist eine Erkenntnis des Herzens; eine Wahrnehmung. Je weiter geöffnet das Herzchakra ist, desto besser und unverfälschter ist das Erleben der universellen, bedingungslosen Liebe.
Aber jede Form von Liebe öffnet das Herz und entwickelt das Herzchakra; so dass eine Wechselwirkung besteht zwischen der Liebe, die ein Mensch für jemanden oder für etwas empfindet, und der Öffnung seines Herzchakras, dem Erkennen der allgegenwärtigen kosmischen Liebe und gleichzeitig der Erkenntnis des Verbundenseins alles Lebendigen.
Die Wahrnehmung der bedingungslosen Liebe ist heute leichter möglich als im letzten Jahrhundert. Denn diese Wahrnehmung ist die Wirkung des Christus im Ätherfeld der Erde., denn der Christus als das höchste Sonnenwesen verkörpert die Liebe. Die unlichten Mächte, deren Wirken zur Zeit in der Gesellschaft so deutlich sichtbar sind, versuchen zu verhindern, dass die Menschen zum Erleben dieser universellen Liebe kommen.
Die kosmische Kraft der Liebe kann die gespaltene Gesellschaft heilen; je mehr Menschen sich mit der Liebe verbinden, desto stärker wird sie ihre Wirkung entfalten auf der ganzen Erde.
Herzbewegte Kultur
Hochsensiblen Menschen fällt es leichter als neurotypischen Menschen, sich mit dieser Liebe zu verbinden. Deshalb liegt in positiv gelebter Hochsensibilität eine grosse Chance für die Menschheit.
Nein – Hochsensible sind nicht höher oder weiter entwickelt als Nicht-Hochsensible. Sie sind anders! Die Wahrnehmung der All-Verbundenheit und der zugrundeliegenden Liebe als Urkraft fällt ihnen leichter, weil ihre feinstoffliche Struktur “lockerer” ist, weil für sie die Grenzen zwischen der physischen Welt und den feinstofflichen Welten viel durchlässiger sind.
In der kommenden Kulturperiode werden jedoch alle Menschen die Qualitäten entwickeln, die heute typisch sind für Hochsensibilität. Die Verbindung der Wesensglieder wird in Zukunft bei allen Menschen lockerer werden. Das bedeutet, dass die Menschheit zunehmend sensibler wird. Denn auch die Erde mit allen Naturreichen verändert sich; in allen Naturreichen sind die Grenzen zwischen physischer und feinstofflicher Welt bereits deutlich dünner geworden.
Es gibt viele ermutigende Anzeichen dafür, dass die Kultur des Herzdenkens bereits begonnen hat, sich zu manifestieren. Das gibt viel Anlass zur Hoffnung, dass allen derzeitigen Geschehen zum Trotz die Herzenskraft die Dämonen der Angst, des Hasses und der Isolation der Depression, die in die Trennung führen, besiegen wird.
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