Die Einsamkeit von Hochsensiblen

Einsames Kind
Lesezeit ca: 8 Minuten
  • New tab
Jutta AdministratorKeymaster
Mein Name ist Jutta Jorzik-Oels, als Berater und Coach bin ich spezialisiert auf Hochsensibilität. Ich helfe hochsensiblen Menschen in Krisensituationen.

In letzter Zeit habe ich viel über meine Kindheit nachgedacht. Ich war ein sehr einsames Kind.

Denn ich lernte schon ganz früh, dass es nicht lohnt, mit irgend jemandem über die Dinge zu sprechen, die mich wirklich bewegten.

Ich war das älteste Kind der Familie; der Altersabstand zu meinen jüngeren Schwestern war so gross, dass sie als Spielkameraden nicht in Betracht kamen.

Die Hochsensibilität in unserer Familie kam von meinem Vater. Meine Mutter, die wichtigste Bezugsperson meiner Kindheit, war nicht-hochsensibel. Mein Vater war der einzige hochsensible Mensch in meiner Umgebung. Auch seine Mutter, meine Oma, bei der ich als Kind viel Zeit verbrachte, war nicht-hochsensibel; und so hatte mein Vater ebenfalls von klein an gelernt, niemals seine Hochsensibilität zu zeigen.

 

Haben Hochsensible ein schwaches Selbstbewusstsein?

Das wird zumindest immer wieder behauptet. Genau wie:

Hochsensible erkranken leichter und häufiger an Depressionen als Neurotypen.

Ja, das ist wohl richtig. Nur die Folgerung, nämlich dass Hochsensibilität per se einhergeht mit Neigung zu psychischen Erkrankungen bzw. fehlender psychischer Stabilität und fehlendem Selbstbewusstsein, ist falsch!

Hochsensibilität ist erblich. Die meisten hochsensiblen  Menschen haben einen hochsensiblen Elternteil; einige wenige zwei HS-Eltern; einige auch gar keinen. Denn Hs wird nicht immer weitergegeben von einer Generation an die nächste; wird eine oder auch mehr Generationen übersprungen.

Nach sehr vielen Gesprächen mit vielen, sehr unterschiedlichen hochsensiblen Menschen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass der entscheidende Faktor für die Entwicklung eines guten, gesunden Selbstbewusstseins ist, ob die Hauptbezugsperson ebenfalls hochsensibel ist.

Alle diejenigen, mit denen ich sprechen konnte, sind in den ersten Jahren überwiegend zu Hause betreut worden von einem Elternteil, in den allermeisten Fällen von der Mutter.

Erinnerst du dich an deine Kindheit? Daran, wie deine Eltern auf deine Äusserungen bezüglich hochsensibler Wahrnehmungen reagiert haben?

 

Hochsensible Eltern

Nicht alle hochsensiblen Erwachsenen haben aussersinnliche Wahrnehmungen. Aber  die HS-Mutter (oder der HS-Vater) tadelt sein HS-Kind nicht, wenn es von seinen Aurasichtungen berichtet: „Die XY hat immer eine rote Wolke um den Kopf, wenn sie wütend ist“ Selbst wenn der Vater/die Mutter das für eine Phantasie hält, wird sie dem Kind nicht ausgeredet.

Eine HS-Mutter findet es auch nicht ungewöhnlich, wenn das Kind zur Tür rennt, um dem Besuch zu öffnen, bevor dieser in Sicht-oder Hörweite ist. Und wenn auf erstauntes Nachfragen des Besuchs das Kind sagt: „Ich habe dich „“von da oben““ kommen sehen“,  würde sie das niemals abwertend als Zufall abtun.

Das HS Kind fühlt sich vom HS-Elternteil in seinem ganzen Wesen angenommen und verstanden. Denn die Denkweise, die Art, wie Wahrnehmungen und Gefühle verarbeitet werden, ist dieselbe.  Das Kind kann darauf vertrauen, dass die Mutter versucht, Kleidung zu finden, an der weder die Nähte drücken noch der Stoff scheuert. Es weiss, dass es verstanden wird, wenn es nun mal keinen Joghurt essen kann, weil sich das unerträglich glitschig im Mund anfühlt.

 

Das hochsensible Kind und die neurotypische Mutter

Einem Nicht-HS Elternteil fällt es sehr schwer, die Reaktionen und Äusserungen des HS-Kindes zu verstehen. Viele HS-Kinder sind zudem Synästhetiker und gehen natürlich davon aus, dass jeder Mensch so wahrnimmt. Dass die Mutter/der Vater bestimmte Dinge, wie den Schein um den Kopf, nicht sieht, begreift ein Kind schnell. Viel schwieriger ist es, zu verstehen, dass zwar alle dieselbe Musik hören, aber ohne die riesigen Wellen in der Luft zu sehen, die die Musik doch immer macht. Oder dass die Töne nicht als Geschmack im Mund wahrgenommen werden – ja, der hört das doch ganz deutlich, wieso versteht er nicht, wenn ich von diesen  bitteren und diesen metallischen Tönen rede?

So wird das Kind bestenfalls zum Aussenseiter in der Familie.

Es muss nicht betont werden, dass ein Kind sehr schnell lernt, den Mund zu halten, wenn es häufig zu hören bekommt: „Rede keinen Blödsinn.“ Noch schlimmer ist vermutlich: „Das bildest du dir bloss ein.“

Und nicht nur das, jede kleine Klage – ob es der Schmerz beim Nägelschneiden ist oder das unerträgliche Gefühl, das die Faltenbildung des Sweatshirts auf der Haut verursacht – wird als Unsinn abgetan.

Jeder, der bei einem nicht-hochsensiblen Elternteil aufgewachsen ist, hat garantiert in seiner Kindheit und Jugend -zig mal einige, vielleicht alle dieser Sprüche hören müssen:

„Du spinnst ja.“

„So was kann man nicht fühlen.“

„Stell dich doch nicht immer so an!“

„Wo bist du nur wieder mit deinen Gedanken?“

„Träum nicht schon wieder!“

„Warum heulst du denn nun  wieder!“

„Sei doch nicht so eine Heulsuse; das ist ja furchtbar“

„Jetzt hör mal auf rumzuspinnen!“

„Sei doch nicht immer so empfindlich!“

„Du hast zu viel Phantasie!“

„Du solltest mal das Denken deinen Lehrern überlassen!“

„Nimm doch nicht immer alles so schwer!“

„Da musst du durch!“

„Davor muss man keine Angst haben!“

„So was gibt es nicht, was du dir nur wieder ausdenkst.“

“ Jetzt reiss dich mal zusammen!“

Undsoweiter.

Immerhin sind heute alle Eltern (von den sogenannten bildungsfernen Schichten vielleicht abgesehen) so gut psychologisch gebildet, dass sie wissen, was derartige Aussagen, ständig wiederholt, in einer Kinderseele anrichten:

Die Bildung eines gesunden Selbstbewusstseins wird sehr effektiv verhindert! Das Kind lernt von klein auf, dass irgend etwas mit ihm nicht stimmt. Tag für Tag erfährt es, dass seine Gefühle – Wahrnehmungen – Gedanken falsch sind. Irgendwann redet das Kind nicht mehr darüber.

Das Heimtückische ist, dass diese Sprüche weiter wirken. Sie sitzen tief in demjenigen, der sie hören musste. Mag sein, dass sie lange dort verborgen bleiben. Aber, wie wir wissen, Frust gehört zum Leben dazu und ist unvermeidbar. Jeder, wirklich jeder, trifft irgendwann auf Lehrer-Betreuer-Nachbarn, die einen tadeln; ob zu Recht oder Unrecht. Und jede noch so kleine Kritik weckt diese Dummsprüche aus dem Schlaf: „Stell dich nicht so an“ Meine Güte, jetzt hab dich nicht so“……

Schon in der Schule reagiert das HS-Kind also schuldbewusst. Das wirkt auf die anderen Kinder, und schon wird man zum Sündenbock, schwarzen Schaf und später Mobbing-Opfer.

Das Muster setzt sich fort im Studium, bei Chefs und Kollegen. Und in Beziehungen!

Der/die Partnerin wirft einem im Streit etwas vor, und mit der grössten Selbstverständlichkeit nimmt der/die HS-Partner die Schuld auf sich.

Natürlich gibt es sehr viele andere Faktoren ausser der Hochsensibilität, welche mitentscheidend sind dafür, wie ein Mensch darauf reagiert, praktisch sein ganzes Leben immer wieder diese unsensiblen Dummsprüche zu hören.

 

Depression

einsam
Einsamkeit

Leider entwickeln viele Hochsensible, häufig im jungen Erwachsenenalter, eine Depression als Folge.

Während einer akuten Depression ist der Mensch sowohl körperlich als auch seelisch wie gelähmt. Schafft es nicht, sich morgens aus dem Bett zu erheben und anzuziehen. Und man fühlt nichts – keine Freude, nicht mal Trauer – nichts.

Und das ist doch nur eine logische Folge! Denn man hat doch jahrelang  versucht, nicht zu fühlen – denn die Gefühle, die man hatte, waren ja alle falsch!

Vielleicht ist es weniger schmerzhaft, gar nichts zu fühlen, als diesen Schmerz, ständig damit konfrontiert zu erden, dass man spinnt, sich anstellt, zu empfindlich ist, und was einem noch so vorgehalten wird.

Und wenn man etwas spürt, ist das häufig vor allem: Angst. Denn unterdrückte, nicht gefühlte Gefühle ballen sich zusammen zu Angst. Weshalb leider viele Menschen sowohl an Depressionen als auch an Angstzuständen leiden.

 

Angst

Eine Angst- oder Panikstörung ist für den Betroffenen noch viel schwerer zu ertragen als eine Depression. Angstattacken sind oft so furchtbar, dass man leicht als Folge dieser Anfälle in Angst lebt vor der Angst; die Flucht in die Depression bietet sich geradezu an!

Eine Angststörung ist immer auf eine Störung des Urvertrauens zurückzuführen.

Für die Bildung des Urvertrauens, das uns ein Gefühl der Sicherheit im Leben gibt, sind die frühesten Kindheitserfahrungen massgeblich.

siehe auch die Wirkung früher Traumata

Auch ein Säugling kann schon diese unsäglichen Sprüche hören und fehlendes Verständnis erleben:“ warum schreist du denn nun wieder“, „Immer diese Quengelei“, „was hast du denn nur wieder“ und dergleichen mehr in genervtem Tonfall. Und schon der ganz junge Mensch lernt, dass irgendwas mit ihm nicht richtig ist; dass die Mutter ihn nicht wirklich annehmen kann. Diese frühen Erfahrungen prägen sich tief ein, sie wirken auf die weitere seelische, körperliche und ätherische Entwicklung.

Mangelndes Urvertrauen führt zu einem schwachen Wurzelchakra

siehe auch Die seelisch-geistige Organisation Hochsensibler

Ist das Wurzelchakra schwach ausgeprägt, können sich nicht nur die anderen Chakren nicht stark entwickeln; sondern vor allem ist man prädestiniert für eine spätere Angststörung. (Dazu weiter unten mehr.)

In weniger schlimmen Fällen kommt es zu Phobien; im schlimmsten Fall zu einer generalisierten Angststörung oder zu Panikattacken, die bis zu dissoziativen Anfällen führen können. Diese Anfälle gleichen nach aussen epileptischen Anfällen, allerdings ohne Veränderung der Hirnstromaktivität und können bis zu mehreren Stunden dauern. Der Betroffene ist dabei nur halb bei Bewusstsein und kann sich oft hinterher an nichts mehr erinnern. Diese Anfälle sind ein Selbstheilungsversuch der Seele: Auf diese Weise entzieht man sich Situationen, die sonst unerträglich sind.

Aber es muss nicht unbedingt eine diagnostizierte Angststörung vorliegen. Bei ganz vielen Hochsensiblen ist Angst als Begleiter immer dabei. Bei jeder Entscheidung, in jeder Lebenssituation spricht sie mit.

Hier schliesst sich der Kreis zum schwachen Selbstbewusstsein! Was ist ein schlechtes Selbstbewusstsein anderes als Angst?

Angst, seine Meinung zu sagen oder zu vertreten. Angst, nicht gut genug zu sein. Angst, ausgelacht zu werden. Angst, es könnte dies oder jenes passieren. Angst, einen Fehler zu machen.

 

Angst macht dich zum Opfer

Jemand, dem die Angst als Ratgeber immer zur Seite sitzt, begibt sich selbst in die Opferrolle. Ganz gleich, ob es um Schwierigkeiten in der Paarbeziehung, Probleme bei der Arbeit, Streitigkeiten unter Nachbarn, oder was auch immer geht: Die Angst hält einen davon ab, seine Interessen zu vertreten. Ja, Angst verbietet sogar, bestimmte Gefühle zu fühlen! Angst macht klein.

So sorgt die Angst dafür, dass nicht man selbst über sein Leben bestimmt, sondern das Leben entscheidet.

Nur, die unerwünschten Gefühle lassen sich nicht ständig unterdrücken. Und so gesellt sich, oft als ständiger kleiner Begleiter der Angst, die Scham hinzu.

Scham
Scham

Scham

Schlimm genug, dass man betrogen – verlassen – ausgenutzt – belogen wurde.

Aber der Hochsensible, der ein schwaches Selbstbewusstsein hat, gibt sich selbst die Schuld daran. Warum nur hat er das nicht durchschaut? Warum hat er sich nicht beizeiten gewehrt? Warum hat er es soweit kommen lassen?

Da sitzt die Angst und zeigt ihm die lange Nase: Ha, warum, WARUM hast du auf mich, deine Angst gehört?

Und so ist alles die eigene Schuld. Mea culpa, mea culpa.

Denn im Grunde ahnte man doch, wie das ausgehen würde. Trotzdem liess man es geschehen. Und dafür schämt man sich nun entsetzlich.

Scham ist als Gefühl noch viel stärker tabuisiert als Angst.

Psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen u.a. können heutzutage gesellschaftlich offen erwähnt werden, ohne dass man ausgegrenzt wird.

Wenn es nicht die Scham verhindert!

Die fiese, hässliche, kleine Scham, die da ganz weit hinten in der Ecke sitzt und die Angst immer vorschiebt als die grosse und böse.

Vielleicht ist die Scham das grundlegendste aller negativen Gefühle, die im Kind entstehen durch die Nicht-Akzeptanz seiner hochsensiblen Wahrnehmungen und Verhaltensweisen!

„Schäm dich!“ – Hat jedes Kind zumindest der Ü40- jährigen regelmässig gehört für dumme Streiche und freche Antworten. Nichts, was speziell hochsensible Kinder betreffen würde.

Aber typisch für Hochsensible ist, dass man die Dinge, die andere Menschen sagen, ernst nimmt. Dass man darüber nachdenkt und das Gehörte verinnerlicht. Dazu kommt die grosse Gewissenhaftigkeit.

Vor allem gilt das für hochsensible Kinder! Wenn ihnen befohlen wird: Stell dich nicht an, spinn nicht, etc.pp. – können sie das nicht abstellen. Sie sehen nun mal, was sie sehen und spüren, was sie spüren. Aber sich schämen, das zumindest können sie!

Die Beratung und Begleitung vieler Menschen hat mich gelehrt, dass Scham für denjenigen, der sie empfindet, schwerer zu akzeptieren ist als Angst; denn man schämt sich für seine Scham.

Scham kann noch wesentlich effektiver als Angst davon abhalten, ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln.

 

 

Die Entwicklung von Angst und Depression aus energetischer Sicht

Für das Verständnis ist es hilfreich, sich die kindliche Entwicklung unter energetischen Aspekten vorzustellen.

Während die rein körperliche Entwicklung vom Kopf zu den Füssen verläuft (-das Kind lernt zuerst den Kopf zu heben, dann zu greifen, dann erst das Laufen.-), entwickeln sich die Chakren, unsere energetischen Zentren, in umgekehrter Richtung.

Die Chakren sind die „Schaltstellen“ des Ätherleibes, sie wirken nicht nur unmittelbar auf die Lebensenergie, sondern verbinden auch Astralleib und physischen Leib.

Bei der Geburt sind die Chakren angelegt, aber ob sie in vollem Umfang ihre Funktion erfüllen können, hängt von den äusseren Einflüssen ab, denen das Kind ausgesetzt ist.

mehr über Chakren findest du hier: Hochsensibilität und Paarbeziehung

Das erst, unterste Chakra ist das Wurzelchakra; es befindet sich am Perineum. Durch das Wurzelchakra fühlen wir uns als Erdenbürger. Es verwurzelt uns in unserem Körper. Ist das Wurzelchakra kräftig, sind wir voller Vertrauen ins Leben: Die Erde trägt uns. Sie hält uns fest! Wir empfinden Geborgenheit; so wie ein Baby im Arm der Mutter, sind wir geborgen bei Mutter Erde. Wenn umgekehrt dieses Gefühl der Geborgenheit bei der Mutter (oder beim Vater oder einer anderen Hauptbezugsperson) nicht in vollem Masse entsteht, weil das Kind in seinem So-sein nicht angenommen wird, wird das Wurzelchakra in seiner Tätigkeit blockiert.

Man hat kein Vertrauen in das Leben, die Folge ist Angst.

Auch die folgenden Chakren können sich nicht frei entfalten, wenn das darunterliegende Chakra blockiert ist.  Das zweite Chakra ist das Sakralchakra. Es beherrscht u.a. unsere Lebensfreude, Kreativität sowie unsere Energie insgesamt.

Ist das Sakralchakra blockiert, ist man prädestiniert dafür, an einer Depression zu erkranken. Scham und Schuldgefühle haben hier ihren Ursprung.

Das dritte Chakra ist das Nabelchakra, es ist u.a. dafür zuständig, wie wir Beziehungen leben. Wenn es blockiert ist, macht das anfällig für sog. toxische Beziehungen.

Für die Entwicklung seelischer Störungen sind vor allem die unteren drei Chakren massgeblich. Sie bestimmen, wie wir im Leben stehen, an Aufgaben herangehen, Krisen bewältigen; ob unser Selbstvertrauen stark oder schwach ist.

Das vierte Chakra, das Herzchakra, verbindet  die unteren mit den oberen Chakren. Durch unser Herzchakra fühlen wir Liebe. Je besser und kräftiger das Herzchakra arbeitet, desto mehr spüren wir die kosmische Liebe; die Liebe in anderen Menschen und auch Tieren; desto mehr können wir selbst lieben.

Nur ergänzend sei angemerkt, dass die oberen drei Chakren eher mit geistigen Fähigkeiten zu tun haben,  wie Inspiration, Imagination und Intuition.

 

Einsamkeit

Zum Glück entwickelt längst nicht jeder Hochsensible psychische Störungen! Denn, obwohl man vielleicht die unerträglichen Sprüche in seiner Kindheit oft gehört hat, scheint es so zu sein, dass Hochsensibilität sehr häufig mit einer überdurchschnittlichen Resilienz einhergeht. So entwickeln viele HS-Kinder wunderbarerweise trotz geringer seelischer Unterstützung ein gesundes Selbstbewusstsein.

Eines aber kennen alle HSM. Alle, die nicht überwiegend mit anderen hochsensiblen Kindern und Erwachsenen aufgewachsen sind: Das ist die Einsamkeit.

Die Einsamkeit darüber, dass niemand das sieht, was das HS-Kind sieht: Wie lustig die Farbwolken zur Musik tanzen, zum Beispiel. Dass kein anderer sehen kann, was doch so offensichtlich ist: dass dieser Mensch lügt, dass seine Gedanken ganz anders sind als seine Worte, zum Beispiel.

Ganz besonders schwierig ist es für hochsensible Jugendliche, die niemanden haben, mit dem sie über ihre Gedanken reden können. Da die Denkweise von Hochsensiblen sich sehr von der von Neurotypen unterscheidet, wird ein HS-Jugendlicher, der unter nicht-hochsensiblen Jugendlichen über seine Gedanken spricht, sehr schnell ausgegrenzt. Und es werden die Sprüche wiederholt, die er als Kind schon hörte: „Du spinnst ja.“ – „Das bildest du dir ein.“

So wird aus einem einsamen Kind ein einsamer Jugendlicher ein einsamer Erwachsener.

Zum Glück finden die allermeisten früher oder später hochsensible Freunde;  denn schnell erkennt man den Gleichgearteten in der Menge.

Dennoch kennen die meisten Hochsensiblen Einsamkeit als Lebensgefühl; auch die, welche mit einem hochsensiblen Elternteil als Hauptbezugsperson aufgewachsen sind.

Meist wird Einsamkeit gleichgesetzt mit Trauer resp. Schmerz resp. fehlender Lebensfreude. Aber das heisst es nicht unbedingt!

Denn man kann durchaus glücklich und voller Lebensfreude sein, obwohl man  unter Menschen Einsamkeit empfindet!

 

Heilung

Chakra
Chakra

Heilung ist möglich, und man selbst kann eine Menge dafür tun!

Es gibt sehr effektive Übungen, mit denen man die Blockierung der Chakren aufheben kann. Jeder gute Yogalehrer kann einen anleiten.

Wer eine diagnostizierte Depression, Angststörung o.ä. hast, braucht eine Psychotherapie und vielleicht Medikamente. Diese klassische schulmedizinische Therapie ist dann unumgänglich!

Aber zusätzlich kann und sollte man  Chakraübungen machen, damit der Therapie-Erfolg von Dauer ist.

Je besser die unteren drei Chakren arbeiten, desto mehr öffnet sich auch das Herzchakra. Vielleicht dauert es einige Zeit, bis es soweit ist.  Aber dann geschieht allmählich das Wunderbare:

Mit dem Anstieg er Lebensfreude wächst nicht nur das Selbstvertrauen und die Liebe zu allen Mitgeschöpfen.  Wenn man Bitterkeit gespürt hast darüber, dass seinem  Anders-Sein so wenig Verständnis entgegengebracht wurde, kann man nun den Eltern und Erziehern verzeihen.

Und das Beste ist: Auch wenn die Einsamkeit als Hochsensibler bleibt, verursacht sie keine Trauer mehr.

Die Verbundenheit mit anderen Wesen wächst, die Einsamkeit tritt in den Hintergrund, und Lebensfreude, Zufriedenheit, Glück nehmen zu.

Du bist nicht therapiebedürftig; aber meinst, du schaffst das nicht allein? Sieh dir mein hier mein Angebot an!

Mehr zum Thema in meinem Grundlagenwerk über Hochsensibilität:

 

 

Bewertungen zu hauptsacheherzbewegt.de

4 Gedanken zu „Die Einsamkeit von Hochsensiblen

  1. Hallo liebe Jutta,
    ich hatte Dir vorgestern geschrieben auf den letzten Newsletter mit der abschließenden Frage „Wie oder wo man als HS am besten lebt“ und Du hattest mir geantwortet. Dazu noch kurz: ich war auch schon in den Dörfern der Minderheiten in Vietnam und habe mich dort ebenfalls nicht bedrängt gefühlt. In Deutschland fühle ich mich merkwürdigerweise fast ständig bedrängt. Aber das liegt an der Lebensweise, hier hat man den Bezug zur Natur verloren. Aber hierzu möchte ich mich jetzt nicht weiter auslassen.
    Ich hatte Dir auch was von meinem Gefühl der Einsamkeit geschrieben und habe jetzt einmal mehr auf Deiner Homepage gestöbert und bin auch diesen Beitrag gestoßen. Du bringst die Sache genau auf den Punkt und ich bin so froh, das hier zu lesen, weil das genau auch meine Empfindung und Erkenntnis ist. Zum Glück hatte ich eine HS-Mutter (ich bin nur bei meiner Mutter aufgewachsen) und hatte dadurch die Möglichkeit, ein relativ gutes Selbstbewusstsein zu entwickeln, aber die Außenwelt war nicht immer gut… Und ich habe mich selbst immer gewundert, wie ich manches aushalte und da ist dieses Wort, das es auch auf den Punkt bringt: Resilienz – davon habe ich scheinbar ziemlich viel, denn ich wurde schon gemobbt und habe mich gewehrt! Mehrfach in meinem Leben und ich habe alles ohne Depressionen überstanden und ich hoffe, ich werde es auch weitehin alles überstehen, auch wenn meine geliebte Mutter (jetzt schon 85!) einmal nicht mehr sein wird! Ich selbst habe keine Kinder (ich hatte glaube unbewusst Angst davor, Kinder zu bekommen, vielleicht um ihnen das Leid zu ersparen), aber auch einen guten Partner.
    Vielen Dank für Deine Homepage und dass es durch das Internet möglich ist, mehr Klarheit über vieles zu bekommen und sich austauschen zu können!
    Ganz liebe Grüße nach Finnland!
    Anke

    1. Liebe Anke,
      ganz herzlichen Dank für Deinen Kommentar!- Resilienz – das ist ein Thema, das schon seit langem auf meiner Liste steht „geplante Artikel“. Allerdings muss ich dazu noch weiter recherchieren. Ich glaube, dass Hochsensible von Natur aus eine stärkere Resilienz haben als Nicht-Hochsensible. Ich konnte oft beobachten – auch in meinem eigenen Leben – dass Hochsensible besser in Krisen zurechtkommen; sich leichter und schneller von Schicksalsschlägen und traumatischen Erfahrungen erholen als Neurotypen, obwohl es auf den ersten Blick genau umgekehrt zu sein scheint.

      Herzbewegte Grüsse,
      Jutta

    1. Hallo Nave,
      Danke für Deine Frage! – Es ist möglich, auch im reifen Erwachsenenalter die Chakren zu öffnen und Blockaden aufzulösen. Eine genaue Anleitung dazu würde hier den Rahmen sprengen. Ein Kurs, der u.a. die Heilung der Chakren beinhaltet, ist in Planung und wird voraussichtlichch nächstes Jahr als begleiteter Kurs angeboten. (Die kostenlose Selbstlerner Variante zeigte, dass die meisten Teilnehmer Begleitung und Unterstützung benötigen). – Du kannst auch im Netz selbst nach Übungen suchen. Du brauchst zum Üben vor allem Konsequenz und Ausdauer!

      Herzbewegte Grüsse, Jutta

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert