Ungeschminkte Wahrheiten

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Jutta AdministratorKeymaster
Mein Name ist Jutta Jorzik-Oels, als Berater und Coach bin ich spezialisiert auf Hochsensibilität. Ich helfe hochsensiblen Menschen in Krisensituationen.

 

Puh. Das kostet ganz schön Mut, dieses Foto zu veröffentlichen.

Nicht nur völlig ungeschminkt, so wie ich halt im Alltag hier rumlaufe, sondern ganz offensichtlich auch noch an einem Bad-Hair-Day.  (Mehr Gründe findet ihr unter Punkt 12.)

Aber ihr wolltet mehr über mich wissen. Warum ich wurde, wie ich bin. Warum ich in dieses exotische Land in Nordeuropa ausgewandert bin.

Der Anlass, diesen Beitrag zu schreiben, ist die Blogparade von der zauberhaften Birgit Schultz: https://marketing-zauber.de/24-fakten/

Bitte, hier sind nun 25  Fakten über mich,  die ihr wahrscheinlich noch nicht kennt:

 

1. Ich bin unglaublich neugierig!

Die Gier auf Neues ist eine meiner hervorstechendsten Eigenschaften. Mich interessiert fast alles, vor allem aber der Mensch! Deswegen hat mich auch diese Blogparade direkt so angesprochen: Viele Menschen, die zum Teil zu meinem sozialen Netzwerk gehören, schreiben Fakten über sich persönlich. Wie spannend! Und Biographien haben schon immer zu meiner Lieblingslektüre gehört.

 

2. Meine Liebe zu Büchern

erwachte lange, bevor ich lesen konnte. Viel mehr als meine Bilderbücher interessierten mich die wunderschön eingebundenen Bücher meines Vaters, die ich aber nicht aus dem Regal nehmen durfte; weil ich „erst grösser werden“ musste. Folglich kontrollierte ich häufig, bis zu welchem Regalbrett meine Hände reichten – bin ich nun gross genug? – Als ich dann endlich lesen konnte, las ich vor allem Märchen und „Erwachsenenbücher“ über Psychologie, Medizin, Pädagogik – und recht früh schon Biographien.

 

3. Auswandern wollte ich schon als Vorschulkind

Denn ich bin in Essen, damals auch „Kruppstadt“ genannt, geboren.  Damals war das Ruhrgebiet zurecht berüchtigt für seine schlechte Luft, denn geheizt wurde überwiegend mit Kohle. Der schwarze Rauch verdüsterte nicht nur den Himmel, sondern färbte in nur wenigen Jahren auch neue, weissgekalkte Häuser kohlenstaubgrau. Schon als sehr kleines Mädchen, an der Hand von Oma oder meiner Mutter, empfand ich die düstere Umgebung als sehr deprimierend und wollte weg aus grauer Städte Mauern.

 

4. Kühe und Blumen

Zum Glück für meine Entwicklung verbrachte ich bis zum Schuleintritt immer wieder sehr viel Zeit bei Verwandten auf dem Bauernhof, wo die Natur noch heil war. Dort war ich bei allem, was es zu tun gab, dabei: Auf dem Feld beim Heumachen, Garbenbinden und Kartoffeln lesen; im Stall beim Melken und Füttern, die Kühe zur Weide bringen und  beim Hüten. Kühehüten war die absolute Lieblingsbeschäftigung meiner frühen Kindheit.  Es gab nichts Schöneres, als auf der Sommerwiese zu liegen und den Kühen zuzuschauen; das Gras und die Feldblumen, die Bäume und die Sonne zu betrachten.  Kühe waren die absoluten Lieblingstiere meiner Kindheit; sie vermittelten Mütterlichkeit, Geborgenheit und Schutz. Ich war sehr traurig, dass wir kein Kälbchen mit in unsere Stadtwohnung nehmen konnten – wegen der Perserteppiche, wie meine Mutter erklärte.

 

5. Was ich werden wollte

Mein erster Berufswunsch war eindeutig: Ich wollte Medizin, Psychologie und Pädagogik miteinander verbinden, um Kindern mit Verhaltens- und Entwicklungsstörungen (-von denen es einige in meiner Umgebung gab-) zu helfen.  Ich war sehr enttäuscht, als mein Vater mir erklärte, dass ich gar keinen neuen Beruf erfunden hatte, sondern dass es die Heilpädagogik schon gab. Warum half dann niemand diesen Kindern?

 

6.  Das Geheimnis der Santa Lucia

Das war der Titel eines Buches, das ich als Lohn für meine erste veröffentlichte Geschichte in der Wochenendbeilage der Tageszeitung erhielt. Ich war 12 Jahre alt und bitter enttäuscht: Denn erstens hatte ich gehofft, Geld für eine Veröffentlichung zu bekommen, womit ich meine Eltern unterstützen wollte, die gerade ein Haus gekauft hatten und dafür einen Kredit aufgenommen hatten.

Vor allem aber hatte die Redaktion meine schöne Geschichte so gekürzt, dass ich mich furchtbar schämte bei dem Gedanken, jemand könnte glauben, dass ich so schreibe. Geschichten hatte ich schon jahrelang geschrieben nur zum Spass. Einige Lehrer und Verwandte sagten mir bereits eine Karriere als Schriftstellerin voraus, wodurch mein Berufswunsch Heilpädagoge vorübergehend von der Vorstellung einer erfolgreichen Autorin verdrängt wurde.

Nach dieser herben Enttäuschung mit der WAZ verschwand mein geplanter Jugendroman „Nicola“, geplant in 13 Bänden, der Inhalt war schon festgelegt; Band 1 fast fertig geschrieben, in der berühmten Schublade. Fortan widmete ich wieder mehr dem Lesen als dem Schreiben.

 

7. Anders war ich immer schon

Schon sehr jung wurde mir bewusst, dass ich irgendwie anders tickte als die anderen – weder mit anderen Kindern noch mit  Erwachsenen konnte ich darüber reden, wie ich die Dinge erlebte; geschweige denn, was ich fühlte.

Vor allem die allermeisten Erwachsenen verstand ich überhaupt nicht. Wie war es möglich, dass sie so viel weniger sahen und fühlten als ich? Zu meinem Selbstschutz lernte ich sehr früh, mit niemandem zu sprechen über meine Wahrnehmungen und darüber, was ich fühlte und dachte.

In den Augen der Erwachsenen war ich ein schwieriges Kind mit merkwürdigen Verhaltensweisen. – Nachdem ich als Jugendliche die psychologische Fachliteratur gelesen hatte, hielt ich mich viele Jahre für autistisch! Das Konstrukt Hochsensibilität war noch nicht gefunden in den 60er Jahren.

 

8. Als Kind hatte ich Angst

Vor dem Aufzugfahren! Ich kannte nichts Gruseligeres. Denn wir wohnten einige Jahre in einem Hochhaus, in der 7. Etage. Die Enge – eingeklemmt in engsten Raum mit anderen Menschen und nicht weg zu können, war furchtbar; noch heute spüre ich die körperliche Panik. Bei jeder einzelnen Fahrt hatte ich furchtbare Angst, der Aufzug könnte steckenbleiben zwischen zwei Etagen; oder, noch schlimmer, abstürzen bis in bodenlose Tiefen. Tatsächlich blieben wir einmal stecken. Gott sei Dank war der Aufzug nicht ganz voll, zwei Erwachsene waren bei mir. Nach 20 Minuten fuhr er dann endlich weiter.

 

9. Ich bin nicht gern allein

Nein, wirklich nicht. Und doch kenne ich nicht nur Alleinsein, sondern auch Einsamkeit – das Alleinsein inmitten von anderen Menschen – von jung an.  Vermutlich deshalb habe ich mich sehr früh für alternative Lebensformen interessiert. Folgerichtig habe ich schon einige Gemeinschafts – Wohnprojekte mitgegründet.

 

10. Ich brauche keinen Wecker

Eine meiner besonderen Gaben ist, zu jeder beliebigen Uhrzeit aufzuwachen, wenn ich mir das vor dem Einschlafen vornehme. Es reicht, kurz zu denken: „Aufwachen 5:20“, und ich wache um  Punkt 5:20 auf.

 

11. Mein Chor bedeutet mir sehr viel

Schon als Kind habe ich gern und viel gesungen, wie alle in meiner Familie. Seit 15 Jahren singe ich in einem Kirchenchor, der überwiegend geistliche Barockmusik singt, die ich sehr liebe! Chorsingen ist ein soziales Kunstwerk, ein gewisses Mass an Empathie ist unabdingbar.  Denn ein guter Klang kann nur dann entstehen, wenn jeder nicht nur die anderen Stimmen , sondern auch alle Mitsänger der eigenen Stimme hört und sich nach den anderen richtet.

 

12. Sport mag ich nicht

Das war schon in Schulzeiten das mit Abstand unbeliebteste Fach. Schneller, höher, weiter – da sehe ich absolut keinen Sinn drin. Erst recht nicht in Wettkämpfen: Warum ich besser sein wollen soll, ist für mich eines der ungelösten Rätsel im Leben. Ich mag stille, meditative Bewegung: Schwimmen, Yoga, Spazierengehen. Wusstet ihr, dass man nur in deutschsprachigen Ländern spazieren geht? Das Wort gibt es nicht in anderen Sprachen, und auch nicht die Tätigkeit im eigentlichen Sinn: Gemächlich, ohne Eile und zu keinem anderen Zweck als Luft und Natur zu geniessen, gemütlich ohne Eile zu gehen. Früher nannte man das auch lustwandeln.

Ich spaziere täglich wenigstens zwei Stunden mit meinen Hunden durch Feld und Flur.

 

13. Ich habe jahrelang meine gesamte Kleidung selbst hergestellt

Mir gefielen die Nullachtfünfzehn-Klamotten in den Läden einfach nicht. Meine Kleidung sollte meiner Individualität Ausdruck verleihen. So entwarf ich sehr individelle, auffallende, meist sehr unpraktische, Kleidung. Von Hand  fertigte  ich alles an und nutzte dabei alle Stoffe, die mir in die Hände fielen. Alte Vorhänge, Tischdecken, Bettwäsche, Polsterbezüge. So manche Tischdecke schwatzte ich meinen Verwandten ab!  Oft färbte ich die Sachen ein oder bestickte sie aufwändig. Aus Garnen häkelte und strickte ich Pullover, Hüte, Mäntel. Schuhe und Stiefel bemalte ich mit Autolack.

Meine Outfits wurden so bewundert, dass ich eine Zeitlang davon lebte, selbstgenähte Sachen auf Flohmärkten zu verkaufen und auch Auftragsarbeiten durchzuführen. Der Erfolg war so durchschlagend, dass ich sogar überlegte, auf eine Modeschule zu gehen. Doch schnell wurde mir klar, dass ich dauerhaft glücklich sein würde nur mit einer Arbeit, mit der ich Menschen helfen kann.

 

14. Ich bin früher im Sommer barfuss gelaufen

Was mich auf die Idee brachte, weiss ich nicht mehr. Mit 14 zog ich jedenfalls im späten Frühling die Schuhe aus und lief ausschliesslich barfuss- egal, ob auf Asphalt, auf Waldwegen, oder beim verhassten Leichtathletiktraining auf der Aschenbahn. Erst Ende Oktober zog ich wieder Schuhe an, um sie im folgenden Jahr noch früher auszuziehen. Das ging so 3, 4 Jahre lang.

Ich glaube, das war notwendig, um mit den Füssen auf der Erde anzukommen; mich wirklich mit dieser Erde zu verbinden.

 

15. Mit 15 bin ich von zu Hause ausgezogen

Ich musste meinen eigenen Weg gehen, das war in meiner Familie nicht möglich. Ich hatte es nicht leicht mit meinen Eltern; aber meine Eltern hatten es auch nicht leicht mit mir. Vor allem meine nicht-hochsensible, extrem pragmatische Mutter litt darunter, dass ihre erste, so lang ersehnte Tochter so unbegreiflich fremd war wie eine Erbsenprinzessin von einem anderen Planeten. Es dauerte Jahrzehnte, bis wir beide entdeckten, dass wir zwar von unserer seelischen Beschaffenheit grundverschieden waren;  aber viele gute Charaktereigenschaften gemeinsam hatten: Wie z.B. Durchhaltevermögen, Zivilcourage und last but not least eine sehr hohe  Resilienz.

 

16. Meine Freiheit ist mir sehr wichtig

Anders als in spirituellen Kreisen gerne behauptet wird,  ist Freiheit für mich durchaus etwas Äusseres. Meine Freiheit ist mir immer schon sehr wichtig gewesen: Tun zu können, was mir gefällt. So zu leben, wie es mir entspricht, mich nicht von gesellschaftlichen oder auch politischen Normen einzwängen zu lassen. Immer schon reagierte ich allergisch auf Vorschriften, die weder auf ethischen, noch auf Gründen der Rücksichtnahme auf Mensch und Tier beruhen. Meine rebellische Art hat nicht dazu beigetragen, mein Leben zu erleichtern!

 

17. Warum ich nach Finnland auswanderte

Die kurze Antwort: Wegen des Lichts. Dieses unglaubliche, überwältigende, klare Licht, das nicht nur vom Himmel kommt, sonder von überall her: Von der Erde, aus allen Himmelsrichtungen. –
Das war meine Antwort auf diese Frage, bevor ich hierher zog. Im Laufe der Zeit wurde mir klar, dass Finnland das ideale Land für Hochsensible ist: Die reizarme Landschaft mit nur wenigen Elementen, wenigen Farben. Vor allem aber wegen der finnischen Mentalität: Hier tritt einem niemand zu nahe, weder im wörtlichen noch im übertragenen Sinn. Ganz wichtig auch: Man wird nicht nach Äusserlichkeiten wie Kleidungsstil etc. bewertet, Und: In Finnland ist das Alleinsein Lebensart.

 

18. Ich habe mein Äusseres abgelehnt – bis ich schwer erkrankte

Als Jugendliche litt ich sehr unter meinem Aussehen: viel zu klein, zu untersetzt, krumme Beine, etliche Kilos zu viel – niemals hätte ich mich im Badeanzug, geschweige denn im Bikini gezeigt, oder im Minirock! Zum Glück kam nach dem Mini der Maxirock, da konnte ich meinen ungeliebten Körper verstecken. Mit dem Älterwerden verlagerten sich zwar meine Werte, aber zufrieden mit meinem Körper war ich deshalb noch lange nicht. Das änderte sich, als ich an einer schweren Sepsis erkrankte. Vier mal musste ich operiert werden, und da es um Leben oder Tod ging, nahmen die Ärzte keine Rücksicht auf Schönheit.

In der langen Zeit meiner Genesung, während die fürchterlichen Wunden langsam vernarbten und ich wieder laufen lernen musste, gewann ich ein anderes Verhältnis zu meinem Körper. Ich erkannte, was er mir alles ermöglicht hatte, was er mir für wunderbare Dienste leistet. .

Seitdem liebe und akzeptiere ich ihn, so wie er ist und bin ihm dankbar. Diäten habe ich seitdem nie wieder gemacht; einige überflüssige Kilos stören mich nicht mehr.

 

19. Ausbildung und Berufsleben in Zahlen

Ich habe 7 allgemeinbildende Schulen besucht.  Bei Ausbildungen – Studiengängen – Kursen komme ich auf ganze 14.  Die Jobs und Stellen, die ich hatte, bekomme ich nicht mehr alle zusammen; aber mein erster Job war Aushilfe im Krankenhaus in den Weihnachtsferien, als ich 14 war. Es folgten Kinderheim, Altenheim, Schularbeitenhilfe im sozialen Brennpunkt – meine Laufbahn zeichnete sich schon früh ab.

Selbständig als Therapeutin bin ich seit 1991.

 

20. Ich habe Humor, aber verstehe keinen Spass

Vor allem in den sozialen Medien habe ich riesige Probleme, Ironie und Sarkasmus zu erkennen. Denn ich habe eine für Hochsensible typische Eigenschaft: Ich nehme alles wörtlich. Wenn mir jemand gegenüber steht, erkenne ich die Ironie in der Regel an Tonfall oder Mimik. Schriftlich trete ich oft ins Fettnäpfchen. – Die andere Seite der Medaille ist aber: Ich sage, was ich denke. Auch, wenn das nicht opportun ist.

(Das ist übrigens einer der Züge, die Hochsensible mit Autisten gemeinsam haben)

 

21. Wenn ich Geld im Überfluss hätte

Dann würde ich eine Haushälterin einstellen, die nicht nur putzt, Schränke aufräumt, wäscht und bügelt, sondern auch einkauft und mich bekocht. Ausserdem einen Chauffeur, der sich selbstredend auch darum kümmert, dass mein Auto immer tiptop und einsatzbereit ist. Und dann brauche ich noch einen Laufburschen, der Päckchen zur Post bringt und alle diese unglaublich lästigen, zeitraubenden Dinge erledigt Schneeräumen inklusive!

 

22. Was mir schwer fällt

bei meiner Online-Tätigkeit, ist, mich zu zeigen. Ich stehe lieber in der zweiten Reihe als ganz vorne im Rampenlicht. Fotografiert werden ist dabei das Allerschlimmste. Nicht nur, weil ich mich auf den allermeisten Fotos ganz unmöglich finde – so sehe ich doch nicht aus! – Sondern vor allem, weil der Fotograf garantiert ruft: „Bitte lächeln!“ ??? Ich lächel die ganze Zeit! „CHEESE!“ Heisst es dann. Ich ziehe die Mundwinkel hoch, rufe „Cheese“, irgendwann knipst er dann endlich. Und dann muss ich mir anhören: Schönes Foto, aber warum guckst du denn so traurig?  –
Lasst es euch jetzt ein für allemal gesagt sein: Ich lächele auf den Fotos, die ihr von mir kennt! Fotos, auf denen ich traurig gucke, bekommt ihr gar nicht zu sehen. So sehe ich nun mal aus, wenn ich lächel!

 

23. Wofür ich meinen Eltern dankbar bin

Von meinem Vater habe ich die Hochsensibilität geerbt und die Musikalität. Von meiner Mutter den Trotz,  den Kampfgeist und die Zivilcourage.

 

24. Meine schwerste Krise

hätte mich beinahe zerstört. 18 Jahre lebte ich in einer Paarbeziehung mit einem Mann, mit dem ich alt werden wollte. Als die Beziehung von heute auf morgen für mich völlig unerwartet zerbrach, versank ich in einem bodenlosen Abgrund; meine ganze Welt ging unter. Ich sah keine Zukunft mehr. Nie zuvor in meinem ganzen Leben war ich so hilflos gewesen; jeder Kampfgeist hatte mich verlassen.

Nicht die Trennung als solche löste das aus, sondern die Ent-Täuschung: Ich erkannte, dass ich mich all die Jahre schweren Täuschungen hingegeben hatte und mich dabei allmählich immer weiter von mir selbst und meinen wirklichen Gefühlen entfernt hatte.

Ein langer Transformationsprozess begann, in dem ich durch die Hölle ging und wieder zurück. Noch einmal, auf einer viel tieferen Ebene als zuvor, behandelte ich alle früheren Traumata, alle Gefühle, denen ich nicht genügend Aufmerksamkeit gezollt hatte; alle Täuschungen, denen ich erlegen war. Und irgendwann stieg ich, wie schon oft zuvor in meinem Leben, doch wieder auf wie Phönix aus der Asche; stärker als je zuvor.

Heute bin ich dem grössten Unglück meines Lebens dankbar. Mit dem Abstand von vielen Jahren betrachte ich die schwerste Krise meines Lebens als meinen persönlichen Meisterkurs als Coach., die es mir ermöglicht, Menschen in Krisen besser zu coachen und zu beraten als zuvor.

 

25. Ich bin glücklich als Oma

Klar freue ich mich über meine beiden Enkelsöhne, vor allem aber freue ich mich, so alt zu sein, wie ich bin!

Die Vorstellung, noch mal 20 zu sein, löst bei mir Horror aus. Als junge Frau war ich unglücklich, unsicher und hatte praktisch null Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Erst mit etwa 40 hatte ich meine Traumata aufgearbeitet, und von da an wurde ich immer freier.

Frei vom Zwang, schön sein zu wollen (und schlank!)

Frei vom Zwang, beliebt sein zu wollen und der Angst, abgelehnt zu werden wegen abweichender Meinungen.

Frei zu sein, ohne Scham oder Schuldgefühle ENDLICH die Freiheit, die ich mir schon als Jugendlich nahm, auch zu geniessen!

 

 

Wenn du noch mehr über mich wissen möchtest, hier findest du noch mehr Über mich

 

7 Gedanken zu „Ungeschminkte Wahrheiten

  1. Liebe Jutta,
    vielen Dank für Deine Teilnahme an meiner Blogparade! Jetzt weiß ich noch ein wenig mehr über Dich und auch, was wir gemeinsam haben (die kohlenstaubgrauen Häuser fand ich auch schrecklich – sie sind sehr selten geworden!). Um „richtig“ an meiner Blogparade teilzunehmen, weise doch bitte im Text auf meine Blogparade hin und verlinke meinen Artikel. 🙂

    Zauberhafte Grüße
    Birgit

    1. Liebe Birgit,
      vielen Dank! Ja, ich finde es auch ganz grossartig, auf diese Weise mehr über Menschen zu erfahren, mit denen man über die sozialen Medien immer wieder zu tun hat. Schon allein aus diesem Grund wünsche ich dir auch ganz viele Teilnehmer an dieser Blogparade!
      Herzbewegte Grüsse, Jutta

  2. Man kann so viel Liebe und Weisheit in deinen Augen ,deiner Aura sehen .
    Du bist ein wunderschöner Mensch !

  3. Liebe Jutta, wir kennen uns noch nicht, aber du bist mir durch deine Zeilen nahe. Ich habe sie mit großem Interesse gelesen und einige Gemeinsamkeiten entdeckt. genau dasselbe würde ich tun, wenn ich viel Geld habe. Ich wünsche mir schon so lange eine Haushälterin, „die nicht nur putzt, Schränke aufräumt, wäscht und bügelt, sondern auch einkauft und mich bekocht.“ Und der Chauffeur steht auch auf meiner Wunschliste. Ich will allerdings kein eigenes Auto mehr. Ich werde in Kürze 70 und brauche nur hin und wieder mal ein Gefährt. Diese Punkte waren mir beim Schreiben meiner 44 Fakten gar nicht eingefallen. Hätte ich mal in mein Wunschbuch schauen sollen.
    Ich nehme übrigens auch an Birgits Blogparade teil und wurde so auf deine Seite aufmerksam.
    Herzliche Grüße aus Berlin
    Roswitha

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