Heute mal was ganz anderes:
Ein Backrezept!
Wenn Du in den letzten Tagen vor Weihnachten noch gerne backst, um weihnachtliche Stimmung zu schaffen; habe ich das beste weihnachtliche Anti-Stress Rezept für Dich! Das Rezept ist supereinfach und es geht fix; nichts Aufwändiges, keine exotischen Zutaten.
Keine Sorge, ich habe nicht vor, unter die Food-Blogger zu gehen!
Aber ich möchte Dir einiges aus meiner langjährigen naturheilkundlichen Erfahrung weitergeben, was ich für gut befunden habe. Denn die Lebensberatung und die Arbeit mit und an Hochsensibilität ist ja aus meiner naturheilkundlichen Arbeit entstanden!
Eine Quelle der Inspiration auf diesem Gebiet war und ist für mich die TEM, die traditionelle europäische Medizin – die Klostermedizin des Mittelalters. In der klösterlichen Abgeschiedenheit wurden Heilkräutergärten angelegt und Rezepte entwickelt – die europäische Pflanzenheilkunde hat ihren Ursprung in den Klöstern!
Eine der bekanntesten Pionierinnnen dieser Zeit ist Hildegard von Bingen. Sie ist bekannt u.a. durch ihre tiefe Spiritualität, die immer die Grundlage ihrer medizinischen Arbeit war. Sehr viele ihrer Rezepte sind der Nachwelt erhalten geblieben, so dass man heute sogar von der Hildegardmedizin spricht.
(Lies auch: Klostermedizin)
Hildegard kannte aber nicht nur die einheimischen Heilkräuter, sondern wusste auch um die medizinische Wirkung der orientalischen Gewürze und setzte sie ein.
Eines ihrer bekanntesten Rezepte sind ihre Nervenkekse –
sie „schaffen frohen Mut und stärken die Nerven“ (Zitat Hildegard v. Bingen)
Hildegard empfahl diese Kekse – in medizinischer Dosierung wohlgemerkt! gegen Depressionen und das, was wir heute Stress nennen. Das heisst, dass Depression und Stress auch im 12. Jahrhundert wohlbekannt waren.
In den letzten Jahren haben diese Kekse Einzug in die Weihnachtsbäckerei gefunden; wir scheinen diese Gewürze vor allem mit Weihnachten zu verbinden.
Nervenkekse nach Hildegard von Bingen
Hier nun das Originalrezept:
20 g Zimt
20 g Muskat
5 g Nelken
400 g Dinkelmehl
250 g Butter
150 g (brauner) Rohrzucker
200 g süsse Mandeln gemahlen
2 ganze Eier
etwas Salz
Wasser nach Bedarf
Zubereitung:
Das Mehl auf die Arbeitsplatte geben, die Butter in Stückchen darauf verteilen. Zucker, Mandeln, Eier und Gewürze zufügen. Alles mit einem grossen Messer durchhacken, zusammenkneten und kalt stellen. Nach zirka 30 Minuten den Teig auswalzen, 2 bis 3 mm dicke Plätzchen ausstechen. Noch einfacher: Den Teig zu einer Rolle formen und Scheiben abschneiden.- Auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech bei 180 bis 200° C goldgelb backen.
Die Plätzchen schmecken ganz köstlich!
Aber sie haben in der Tat eine medizinische Wirkung, ein Erwachsener sollte davon nicht mehr als 5 Stück am Tag essen! Wenn Kinder im Haushalt sind und mit backen und mit naschen, reduziere den Anteil an Muskatnuss und Nelken auf einige Prisen.
Muskat ist eine psychoaktive Substanz; die antidepressive und Anti-Stress Wirkung dieser wunderbaren Kekse beruht wohl hauptsächlich auf der Wirkung der Muskatnuss. Gewürznelken wirken stark schmerzstillend.
„Und wenn jemand die Muskatnuss isst, öffnet sie sein Herz und reinigt seine Sinne und verschafft ihm durch die gute Wärme und ihre milde Kraft einen guten Verstand.“ Hildegard von Bingen
Ein wenig aufwändiger, aber in der Wirkung auf das Nervensystem effektiver wird es, wenn man ganze Muskatnüsse nimmt und reibt, und die Nelken mit einer Gewürzmühle mahlt.
Bei mir zu Hause gehören diese leckeren Kekse zur Weihnachtstradition. Da ich feinmotorisch nicht besonders geschickt bin und auch nicht gerne friemel, kommt mir die einfache Gestaltung natürlich sehr entgegen. Natürlich spricht nichts dagegen, wunderschöne Sterne, Weihnachtsmänner und Tannenbäume aus dem Teig zu gestalten und nach dem Backen nach Herzenslust zu verzieren!
Hildegard empfahl übrigens, die Kekse mit Dinkelkaffee zu geniessen.
Und nun wünsche ich Dir freudiges Backen und Geniessen, sowie
eine herzbewegte Weihnachtszeit!
Siehe auch hier: Spirituelle Pflanzenheilkunde
4 Gedanken zu „Weihnachtliches Anti-Stress Rezept“
Bis auf das Dinkelmehl haben wir alles im Haus. Sobald morgen früh alle Vierbeiner gefüttert sind lege ich los! 🙂 Danke
Hildegard hat tatsächlich Dinkelmehl benutzt; das taucht immer wieder in ihren Rezepten auf. Aber natürlich kann man auch jedes beliebige Weizenmehl nehmen.
Liebe Jutta,
heute habe ich zufällig das Nervenkeksrezept auf deiner Seite gefunden. Wunderbar, alle Zutaten im Haus. Und was mir besonders gefällt: Ich habe heute das erste Mal den Begriff TEM, Traditionelle, europäische Medizin gehört. Ich freue mich, wenn wir uns auf unsere europäischen Traditionen besinnen. Habe vor 2 bis 3 Jahren die Hildegard Ausstellung in Bingen besucht und das Kloster. Da gibt es Gewürze, die kannte ich bisher nicht, z.B. Galgant und Bertram. So wichtig zu zeigen, wie wertvoll diese Klosterküche ist.
Dankeschön. Ich werde backen.
Liebe Monika,
danke für Dein Feedback! Ja, die TEM hat uns so viel zu geben! Und die Kekse sind wirklich wunderbar. Viel Freude beim Backen – und Geniessen!
Herzbewegte Grüsse, Jutta