Gerade habe ich einen längeren Blogartikel geschrieben. Dabei geht bei mir mal eben locker eine Arbeitswoche drauf mit allem drum und dran. Wenn alles fertig ist, wird er veröffentlicht. Super! Wieder was geschafft – jetzt kann ich mir den nächsten Beitrag vornehmen! (Meine Themenliste reicht schätzungsweise für die nächsten beiden Jahre….)
Also fröhlich ans Werk! Oder?
Ich setze mich am Morgen an den Laptop, öffne eine neue Seite, starre auf das jungfräulich schneeweisse Feld, und dann… nichts.
Mein Kopf ist leer….. Schnell ein Blick auf die Stichpunktliste zu diesem Beitrag. Hm, inspiriert mich gerade nicht wirklich.
Macht ja nichts, fang ich mit einem anderen Beitrag an; die Liste ist ja, wie gesagt, lang genug. Aber auch hier, siehe oben. Es herrscht Stille im Kopf.
Neuer Versuch: ich scrolle meine ganze Liste runter. Was inspiriert mich denn jetzt mal?
Scroll wieder rauf. Nichts. Beitrag eins wird wieder geöffnet. Schliesslich kommt mir die Erleuchtung:
Ich habe eine Schreibblockade!
Was macht man dagegen? Ich halte mich an die Empfehlung und beginne zu schreiben. Dabei ist von vornherein klar, dass da nichts Gescheites zustande kommt und ich den Text in die Tonne kippe. Egal, die Übung dient ja nur zum Aufwärmen, um in den Flow zu kommen.
Auf die Weise bringe ich tatsächlich ungefähr 6 Zeilen zu Papier. Danach habe ich endgültig genug. Was soll der Quatsch, warum mache ich das? Das macht doch kein bischen Freude.
Damit ist das Thema für heute erledigt. Macht ja nichts, es gibt noch andere Projekte, an denen ich jetzt weiterarbeiten könnte. Endlich mal eine grobe Struktur für mein Buch erarbeiten. Oder dies. Oder jenes..
Ziemlich lustlos probiere ich dies und jenes. Inzwischen ist es fast Mittag, meine Laune auf dem Tiefpunkt: Nichts geschafft, nur Zeit mit Sinnlosigkeiten vertan.
Draussen kommt gerade die Sonne hinter den Wolken hervor. Das nehme ich zum Anlass, für heute Schluss zu machen und raus zu gehen.
Neuer Tag – neuer Anfang
Am nächsten Tag dasselbe; mit dem Unterschied, dass ich mich nicht mehr auf Teufel komm raus bemühe, produktiv zu sein. Nichts geht!
Am folgenden Tag habe ich meine Kreativitätsblockade halbwegs akzeptiert und räume mal gründlich die Wohnung auf. Muss ja auch mal sein.
Tag 4 – Ob ich mal wieder Fenster putze? Bettwäsche aussortiere? Klamotten, die ich nicht mehr trage? Superidee. (Und der Keller könnte auch mal wieder…)
Nächster Tag: Wann habe ich mir eigentlich das letzte Mal einen ganzen freien Tag gegönnt? Also, heute ist frei.
Morgen vielleicht auch? Ich erinnere mich, dass normale Arbeitnehmer zwei freie Tage in der Woche haben…..
Ich geniesse den Tag, lümmel abends auf dem Sofa und freue mich über meine gemütliche Wohnung. Und da kommt mir plötzlich die Erleuchtung:
Ohne diese regelmässig auftretenden Schreibblockaden, Kreativitätspausen, Motivationslöcher oder was auch immer wäre es hier kein bisschen gemütlich, denn ich würde niemals zum Aufräumen kommen.
So bin ich also inzwischen sehr dankbar für diese Pausentage und geniesse sie!
siehe auch: Von Pol zu Pol
Und hier mein Grundlagenwerk über Hochsensibilität: