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In meiner Kindheit besuchten wir jedes Jahr am Ewigkeitssonntag mit der ganzen Familie den Friedhof und gedachten liebevoll unserer Verstorbenen. Dieser Sonntag ist der letzte vor dem 1. Advent, der die Rückkehr des Lichts ankündigt.
Wir brachten Blumen auf die Gräber und richteten unsere Bitten und unseren Dank an die Verstorbenen.
Und jedes Jahr wies meine Oma uns darauf hin, dass die Verstorbenen, mit denen wir im Herzen verbunden sind, immer bei uns sind, uns begleiten, und dass gerade jetzt der Opa, den ich nie kennengelernt hatte, uns vom Himmel zuschaut und sich sehr freut, dass wir an uns denken.
Meine katholischen Kusinen führten dasselbe Ritual aus, nur statt am Ewigkeitssonntag zu Allerheiligen. Statt Blumen brachten sie Kerzen zu den Gräbern. Aber es ging um dasselbe; und wir hatten niemals Zweifel daran, dass Opa und Urgrosseltern uns vom Himmel aus zuschauen – und dass wir sie zu gegebener Zeit treffen würden.
Nie waren die Toten weg.
Immer waren die Verstorbenen uns wohlgesonnen und wachten über unser Leben gleich hinter unseren Schutzengeln.
Unsere Beziehung zu den Toten heute
Längst sind wir mitten in dem oft beschriebenen gewaltigen Transformationsprozess. Unsere leiblich seelische Konstitution ist bereits viel durchlässiger geworden.
Heute ist es normal, dass Menschen mit Tieren kommunizieren. Noch in meiner Kindheit wäre derjenige, der das von sich behauptet hätte, in die Psychiatrie eingewiesen worden.
Die Schleier zur „Anderswelt“, zu den geistigen Welten, sind viel dünner geworden und werden immer durchlässiger.
Dadurch sind wir auch den Verstorbenen sehr viel näher. Die geistige Welt ist nicht mehr über unseren Köpfen über den Wolken, sie ist hier, direkt bei uns.
Wir können uns mit den Verstorbenen verbinden, wenn wir das wollen.
Wir können ihre liebevollen, heilenden Botschaften empfangen.
Die Bedeutung von Samhain
Das uralte keltische Fest Samhain wird in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November gefeiert.
Die katholische Kirche hat 835 diesen Festtag, wie viele andere, okkupiert und entsprechend entkleidet. Seitdem ist Allerheiligen ein Festtag.
Samhain war wesentlich mehr als das Gedenken an die Verstorbenen.
Samhain kennzeichnet den Übergang der hellen zur dunklen Jahreszeit. In dieser Zwischenzeit verwischt sich die Grenze zwischen der Menschenwelt und die Anderswelt.
Samhain symbolisiert auch den Übergang von dem Alten in das Neue. So ist es kein Zufall, dass gerade in unserer Zeit Samhain in spirituellen Kreisen wieder an Bedeutung gewinnt.
Die Verstorbenen, aber auch andere Geistwesen, Elementarwesen und Naturgeister, sind uns viel näher als im Sommer und suchen den Kontakt zu uns.
Sankt Martin
Der Martinstag findet nur wenige Tage nach Halloween statt. Noch vor wenigen Jahren hatte er für Kinder grosse Bedeutung. Man gedenkt der Freigebigkeit des heiligen Martin, der seinen Mantel mit einem armen Bettler teilte.
Untrennbar gehören zu Skt Martin die Laternen. Sie bringen Licht in die dunkle Zeit und gelten als Symbol für die Liebe von Martin einem Mitmenschen gegenüber.
Skt Martin wird gefeiert mit Laternenumzügen, die durch Lieder begleitet werden. Danach ziehen die Kinder mit ihren Laternen in kleinen Grüppchen von Haus zu Haus, singen füur die Bewohner von Martins Tat und bitten zum Andenken an ihn um Süssigkeiten.
Wie völlig anders stellt sich diese Sitte dar als das Umherziehen von Haus zu Haus zu Halloween!
Leider hat zumindest hier im katholischen Westfalen Halloween Skt. Martin weitgehend verdrängt. Halloween wird in jedem Haus gefeiert; Skt Martin nur vereinzelt von mancher Kirchengemeinde.
Sowohl Skt Martin als auch Halloween sind Kinderfeste und für kinderlose Erwachsenen nicht von Belang.
Was macht Halloween mit Kinderseelen?
Leider kommt Halloween in der jetzigen Zeit eine grosse Bedeutung zu.
Damit meine ich nicht die Angebote an Gruseldekoration und -kostümen, sondern die geistige Bedeutung!
Denn Halloween ist alles andere als ein harmloses Kinderfest!
Halloween ist ein Gruselfest. Die Kinder bekommen Angst, Angst vor den Seelen der Verstorbenen.
Das ist im Hinblick auf die o.e. Transformation eine ungeheure Tragik! Statt dass die Kinder sich voll Liebe und Vertrauen dem Kontakt zu den Verstorbenen, ihren Ahnen, öffnen, lernen sie, sie zu fürchten.
Die geistige Bedeutung von Festen
Damit ist Halloween das Gegenbild zu allen anderen Festen, gleich, ob christlich oder keltischen oder sonstigen Ursprungs.
Der Sinn aller Feste liegt darin, uns an unseren göttlichen Ursprung zu erinnern. Wir sind aus Licht gemacht.
Die Hindus feiern jedes Jahr am 1. November ihr wichtigstes Jahresfest, Diwali, das Lichtfest.
Der Hinduismus unterscheidet sich sehr stark vom Christentum, aber die Bedeutung von Diwali ist vergleichbar mit Weihnachten. Die Hindus feiern jetzt den Sieg des Lichtes über die Dunkelheit, der Wahrheit über die Lüge, des Friedens über Krieg, der Liebe über die Angst.
Und das ist die eigentliche Botschaft aller religiösen Feste.